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Dossier nachhaltige Energieversorgung  
 
Hintergrund

geknickte Strommasten
geknickte Strommasten im Münsterland, Schneechaos im Nov.2005, Wikipedia
Münsterland Nov.2005

Abhängigkeit von steter Energieversorgung
In einem hochtechnisierten Land wie Deutschland nutzen wir Energie fast so selbstverständlich wie Luft zum Atmen. Strom, Wärme und Treibstoff stehen im Normalfall rund um die Uhr, Tag für Tag und zu jeder Jahreszeit auf Knopfdruck bereit. Viele Energiedienstleistungen (z.B. Heizung, Warmwasser, Telefon, Internet) laufen weitestgehend automatisiert im Hintergrund ab. Erst wenn Störungen auftreten, z.B. ein Stromausfall, merken wir, wie weitreichend und tiefgehend die Abhängigkeit einer hochtechnisierten komplexen Industriegesellschaft von steter Energieversorgung ist [33] .
Die bisher seltenen folgenreicheren Stromausfälle durch Schneekatastrophen (Münsterland Nov. 2005, Norddeutschland 1978/79) stellten die Struktur der Energieversorgung in Deutschland im Bewusstsein der meisten Menschen nicht dauerhaft grundsätzlich in Frage. Auch die durch den Nahostkonflikt verursachte Ölkrise 1973/74 mit anschließender Rezession zeitigte nur vergleichsweise schwache Anpassungsmaßnahmen, die nur halbherzig weiterverfolgt wurden, als das Öl wieder reichlich und preiswert floss [1]. Unverändert blieb die Grundstruktur der Energieversorgung, geprägt durch wenige große zentrale Energieversorger [2] und einem hohen Anteil fossiler und atomarer Energie am Primärenergieverbrauch [3] verbunden mit geringer Energieeffizienz [4] und einer hohen Energieabhängigkeit auch von fragwürdigen Lieferländern [5].
  

Energiewende-Szenario
Großansicht: Energiemix bis 2050/ 2100: WBGU-Szenario
WBGU-Prognose: Energiemix bis 2100

Energiewende zur Nachhaltigkeit
Die schwerwiegenden Folgen der globalen Erwärmung, verursacht vor allem durch das Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas, die zunehmenden Verteilungskonflikte um knapper werdende Ressourcen und die in der Folge zeitweise stark gestiegenden Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise zeigen jedoch, dass die jetzige Art der Energieversorgung auf Dauer so nicht weiter gehen darf. Eine Energiewende weg von den problematischen fossilen und nuklearen Primärenergien hin zu alternativen Energien muss möglichst zügig umgesetzt werden, um die Klimaerwärmung zu begrenzen und auf Dauer Versorgungssicherheit bei wettbewerbsfähigen Preisen zu gewährleisten, ohne künftigen Generationen unzumutbare Folgelasten aufzubürden. Eine in diesem Sinne nachhaltige Energieversorgung ist die wohl wichtigste Herausforderung für das 21. Jahrhundert, zumal auch die Wasser-, Nahrungs- und Rohstoffversorgung zum großen Teil ein Energieproblem darstellen. 
   

  WBGU-Hauptgutachten 2003: Energiewende zur Nachhaltigkeit 

Leitplanken nachhaltiger Energiepolitik
In seinem Hauptgutachten 2003 "Energiewende zur Nachhaltigkeit" definiert der WBGU sog. "Leitplanken", die konkretisieren, welche Kriterien eine nachhaltige Energieversorung erfüllen sollte.

  • Ökologische Leitplanken: Klimaschutz; nachhaltige Flächennutzung; Schutz von Flüssen und ihren Einzugsgebieten; Schutz der Meeresökosysteme; Schutz der Atomosphäre vor Luftverschmutzung.
  • Sozioökonomische Leitplanken: Zugang zu moderner Energie für alle Menschen; Deckung des individuellen Mindestbedarfs an moderner Energie; Begrenzung des Anteils der Energieausgaben am Einkommen; gesamtwirtschaftlicher Mindestentwicklungsbedarf; Risiken im Normalbereich halten; Erkrankungen durch Energienutzung vermeiden.  [6]
       
Energiehunger
Daten/ Statistiken: Der Energie-Countdown läuft / Infoseite in: ZEIT 13/23.3.06, S.24
Großansicht [ZEIT]
Weltweiter Hunger auf  Energie und Ressourcen
Die sich aktuell abzeichnenden Trends in der weltweiten Energieversorgung sind leider stark nicht nachhaltig. In den meisten Industrieländern steigt der Energie- und Rohstoffverbrauch - trotz teils verbesserter Effizienz - absolut immer noch an, da der Lebensstil immer energieaufwändiger wird (Rebound-Effekt) [7], was zu einem enorm hohen Pro-Kopf-Verbrauch führt.
Die Schwellenländer, vor allem China, Indien und Brasilien, zeigen seit Jahren große Wachstumsraten. Daher steigt der Ressourcen- und Energieverbrauch absolut rasant und auch pro Kopf, da dort eine schnell wachsene Zahl von Menschen die Konsumorientierung der Industrieländer übernimmt [8].
Die Entwicklungsländer haben gewaltigen Nachholbedarf und erwarten einen gerechteren Anteil an den globalen Ressourcen. Da die Weltbevölkerung von rund 6,8 Mrd. in 2009 auf voraussichtlich über 9 Mrd. in 2050 steigen wird [9], ist im Ergebnis mit einer stark wachsenden Nachfrage nach Energien, Rohstoffen und Nahrungsmitteln zu rechnen.
  




Energiequelle Natur
Energiequelle Natur: Globus Infografik 1382 vom 18.5.2007
Großansicht/ Daten
Bietet die Erde genügend Potenzial, um diese Nachfrage auf nachhaltige Weise zu befriedigen?
 
Im Folgenden werden die Potenziale, Chancen und Risiken der verschiedenen Energiearten in Bezug auf eine nachhaltige Energieversorgung in Extraseiten analysiert:
Im Ergebnis zeichnen sich folgende Perspektiven ab:
  
Kipp-Punke im
Klimasystem
Kipp-Punkte im Klimasystem: Germanwatch
Großansicht/ Daten

Eine nachhaltige Energieversorgung kann auf Dauer nur auf erneuerbaren Energien aufbauen, da die fossilen Rohstoffe  bzw. Uran für Kernkraftwerke begrenzt sind und sich z.B. Erdöl innerhalb von wenigen Jahrzehnten so verknappen und in der Folge verteuern wird, dass es seine Wettbewerbsfähigkeit einbüßt [10]. Außerdem würde die weitere Verbrennung fossiler Energien im bisherigen Ausmaß (oder sogar noch gesteigert [11]) über den Treibhauseffekt die globale Erwärmung immer weiter steigern und schließlich Kipp-Punkte im Klimasystem auslösen, wodurch irreversible sich selbst verstärkende Klimawandelprozesse in Gang gesetzt würden, was umbedingt verhindert werden muss, damit sich die Menschheit noch halbwegs an die Folgen der Klimaerwärmung anpassen kann. Klimaforscher schätzen, dass dazu die 2 °C-Schwelle nicht überschritten werden darf. Selbst wenn die CO2-Emissionen nur so weiter steigen wie im Jahr 2007, würde die kritische Schwelle schon etwa 2038 überschritten werden [12]. Die IEA rechnet aber sogar mit einem verstärkten Anstieg der Treibhausgas-Emissionen, insbesondere weil in China und Indien der derzeitige starke Zubau von Kohlekraftwerken vermutlich mindestens noch einige Jahre weitergeführt wird [13].
  

Klimabilanz der
Stromerzeugung
Klimabilanz der Stromerzeugung
Großansicht/ Daten

Zwar stoßen Kernkraftwerke direkt im Betrieb keine Treibhausgase aus und werden daher in der Debatte über die künftige Energieversorgung wieder im Hinblick auf den Klimaschutz von Kernenergiebefürwortern propagiert. Bei einer umfassenden Treibhausgasbilanz unter Einbeziehung des gesamten Lebenszyklus'        (Urangewinnung; Herstellung der Brennstäbe und ihre Wiederaufbereitung; Aufbau, Betrieb und Abriss von Kernkraftwerken; Atommüll-Endlagerung) schneiden Kernkraftwerke schlechter ab als moderne Gas-Blockheizkraftwerke [14].
Als Risikotechnologie (ernste Störfälle/ Reaktorkatastrophen, nukleare Proliferation, Terrorangriffe auf Atomanlagen, Atommüll) darf die Kernenergie allenfalls als Übergangsenergie für wenige Jahre weiter genutz werden, bis sie die Energiewende überflüssig macht. Laut 2000 beschlossenem Atomausstieg soll die Kernkraft in Deutschland etwa um 2022 auslaufen, laut Studie "Klimaschutz: Plan B 2050" könnte der Ausstieg schon bis 2015 geschafft werden. Die Atomenergiebefürworter streben allerdings eine Verlängerung der Restlaufzeiten oder sogar eine generelle Aufhebung des Atomausstiegs an.
  

Fusionsreaktor Iter
Kernfusionsreaktor ITER, Querschnitt/ Großansicht bei: FAZ.net
Großansicht [FAZ.net]
Eine vermutlich weitaus geeignetere Nutzung von Atomenergie wäre die Energie aus der Kernfusion statt aus der bisherigen Kernspaltung: Fusionsenergie gilt als relativ "sauber", unerschöpflich und klimaneutral und wäre daher geeignet für eine nachhaltige Energieversorgung. Derweil ist aber nicht absehbar, ob Forschung und Entwicklung z.B. mit dem ITER jemals zum Erfolg führen werden. Optimistischen Schätzungen zufolge könnte die Fusionsenergie frühestens ab 2050 in ersten Ansätzen kommerziell nutzbar sein. Im großen Maßstab wird sie allenfalls im 22.Jahrhundert verfügbar sein. Die Kernfusion bietet daher keine Lösung für die nächsten Jahre, in denen der grundlegende Umbau der Energieinfrastruktur im Sinne der Energiewende forciert werden muss.
  
Kohlekraftwerke
Kohlekraftwerke in Deutschland
Großansicht/ Daten

In der Befürchtung, dass die erneuerbaren Energien nicht schnell genug ausgebaut werden können, um die im Zuge des Atomausstiegs stillgelegten Atomkraftwerke zu ersetzen,  wird derzeit wieder verstärkt die Nutzung der weltweit noch reichlich vorhandenen und breit gestreuten Kohlevorräte empfohlen [15]. Es bestehen jedoch erhebliche Zweifel, ob der seit 2005 eingeführte Emissionshandel und weitere Maßnahmen im Rahmen des Kyoto-Protokolls [16]sowie CCS-Technologien einen hinreichend großen Beitrag zur Treibhausgasreduktion werden leisten können, um die beschlossenen Klimaziele tatsächlich zu erreichen [17].
   
Den weitaus größten und kurzfristig umsetzbaren Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung können derzeit der Abbau der Energieverschwendung und die Erhöhung der Energieeffizienz leisten [18].

Im Hinblick auf die Entwicklungspotenziale weltweit und auf Ländergruppen bezogen zeichnen sich folgende Perspektiven ab:
   

Erde übergreifend:
Der bisherige ressourcenaufwändige Lebensstil der Industrieländer, der von den aufstrebenden Schwellenländern zunehmend übernommen wird, hat immer mehr zur Übernutzung der Erde geführt [19]. Die Erschließung regenerierbarer Ressourcen reicht auf absehbare Zeit nicht aus, diesen Lebensstil so weiter zu führen, geschweige denn auf immer mehr Menschen auszuweiten. Die im Zuge der Globalisierung immer noch wachsenden Stoff- und Energieströme müssen mit Nachhaltigkeitsstrategien [20]drastisch reduziert werden.
Während die Sektoren Strom und Wärme vergleichsweise einfach durch erneuerbare Potenziale abgedeckt werden können, wird der Vekehrssektor vermutlich besondere Probleme bereiten: Es ist unrealistisch, Treibstoffe selbst nur im bisherigen Umfang kurz- bis mittelfristig allein durch nachwachsende Rohstoffe nachhaltig, insbesondere ohne Beeinträchtigung der Nahrungsmittelproduktion, bereitzustellen. Zwar kann in einer Übergangszeit mehr Erdgas eingesetzt werden, dennoch wird vermutlich in den nächsten Jahrzehnten eine Reduzierung und Umstrukturierung des Verkehrs weltweit notwendig werden, falls die Klimaerwärmung hinreichend schnell begrenzt werden soll (2 °C-Schwelle) [21]. Mittel- bis längerfristig können nachhaltig erzeugte alternative Treibstoffe eine Perspektive bieten, z.B. sog. Treibstoffe der 2. und 3. Generation aus Biomasse [22], oder auch Wasserstoff, erzeugt aus Biomasse oder mit Ökostrom, falls dieser künftig in ausreichendem Umfang zur Verfügung steht. Dann könnten auch Elektrofahrzeuge nennenswerte Anteile einer nachhaltigen Mobilität ermöglichen.
   

Faktor 10 Institut
Faktor 10 Institut

Industrieländer übergreifend:
Um den Treibhausgasausstoß und Rohstoffverbrauch hinreichend zu reduzieren, muss der bisherige ressourcenfressende Lebensstil der Industrieländer insgesamt um den Faktor 10 in einem Zeitraum bis etwa 2050 abgebaut werden. Dies scheint technisch machbar, allerdings politisch nur schwer umsetzbar zu sein [23]. Zwar konnte die Ressourceneffizienz in manchen Ländern gesteigert werden, der Rohstoff- und Energieverbrauch ist absolut aber dennoch gestiegen, weil immer mehr Güter und Dienstleistungen konsumiert werden (Rebound-Effekt) [24][25].
Potenzial
erneuerbarer Energien
Potenzial erneuerbarer Energien: Infografik aus: Energie(r)evolution-2008
Großansicht / Daten

Schwellenländer übergreifend:
Sie streben den Lebensstil der Industrieländer an, was in der Summe zur fortschreitenden Übernutzung der Erde führt. Je schneller auf eine nachhaltige Entwicklung umgesteuert wird, desto mehr Chancen verbleiben den jetzt jungen Menschen und künftigen Generationen. Das schon mit den jetzigen technischen Mitteln nutzbare Potenzial regenerierbarer Ressourcen ist global 5,9 mal so groß wie der gesamte weltweite Energieverbrauch [26]. Auch regional reicht er oft rein rechnerisch meist aus, muss aber erst erschlossen werden, was manche Schwellenländer aus eigener Kraft kaum schaffen werden. Ob im Rahmen der globalen Klimaschutzpolitik (Post-Kyoto-Prozess) wirksame Ausgleichs- und Unterstützungsmaßnahmen seitens der Industrieländer tatsächlich umgesetzt werden, bleibt einstweilen unsicher [27].
   

Entwicklungsländer übergreifend:
Bisher sind die Entwicklungsländer überwiegend Opfer der weltweit nicht nachhaltigen Entwicklung: Rohstoffarme Länder leiden unter hohen Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreisen und den wachsenden Folgen der Klimaerwärmung; in rohstoffreichen Ländern verhindert vielerorts der sog. "Rohstofffluch" ebenfalls eine nachhaltige Entwicklung. Je mehr die Industrie- und Schwellenländer auf die Nutzung fossiler Energien verzichten, desto mehr können diese in einer Übergangszeit von den ärmeren Ländern genutzt werden, bis auch sie auf Dauer mittels Technologietransfer aus den entwickelten Ländern befähigt werden, erneuerbare Energien in ausreichendem Maße zu nutzen [28].
   

Supergrid
Super-Stromnetz: Europa und Nordafrika
Großansicht/ Daten

Deutschland und Europa:
Eine Energiewende ist - im Hinblick auf den Klimaschutz (2 °C-Schwelle) - noch rechtzeitig möglich, falls die Energieeffizienz zügig und drastisch gesteigert und die Energieverschwendung abgebaut wird durch Umstrukturierung und Dezentralisierung der Energieversorgung, so dass Abwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung vielerorts genutzt wird. Außerdem müssen die erneuerbare Energien weiter stark ausgebaut werden [29]. Um die Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Preise zu gewährleisten, sollten mit modernster Technologie gesteuerte Großverbundnetze (Supergrid) aufgebaut werden, die z.B. alle EU-Länder sowie die Staaten der am 13.07.08 beschlossenen Mittelmeerunion umfassen [30]. Die genau ein Jahr später gegründete DESERTEC-Initiative greift diese umfassenden Konzepte allerdings nur in verkürzter Form auf (s. Pro-Contra DESERTEC).
  
Wie schnell die Energiewende geschafft wird, scheint weniger ein technisches Problem sondern vor allem eins der Umsetzung in Politik und Wirtschaft zu sein, wo immer noch erhebliche Verharrensmomente bestehen [31]. In Deutschland kann der beschlossene Atomausstieg realistischerweise nur dann wie geplant weitergeführt werden, wenn die Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz deutlich schneller als bisher vorangetrieben wird [32].

  
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Presse-/ Online-Medien
Datenbank
Der Presse-/Medienspiegel (Tages-, Wochenzeitungen, Monatszeitschriften und Online-Medien sowie Infos aus Newslettern von Umweltverbänden und NGOs) bieten vielfältige aktuelle und Hintergrund-Informationen.
Alle Datenbank-Einträge zum Thema  "nachhaltige Energieversorgung":
Jahrgang:  08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24                  (2006, 2007 wird noch erstellt)
   
Beliebige Suchbegriffe können recherchiert werden durch direkte Eingabe in die Maske oben auf der Startseite zum Presse-Archiv.  
  

  
Daten/Statistiken/ Infografiken: Aktuelles   (die jüngsten Datensätze)
Atomreaktoren
Altersstruktur
Welt 2022
2/3 aller Reaktoren sind älter als 30 Jahre | Statista
06.07.22    (2207)
Statista: 2/3 aller Reaktoren sind älter als 30 Jahre
Entgegen vielfältiger Kritik hat das EU-Parlament am 6.7.22 den Vorschlag der EU-Kommission gebilligt, Kernenergie (und Erdgas) in der Taxonomie-Verordnung als nachhaltige Energieart zu bewerten (). Aktuell sind weltweit 440 Kernreaktoren am Netz mit einem Anteil von rund 10% an der Stromproduktion. Allerdings sind 65,2|26,1% der Reaktoren schon älter als 30|40 Jahre.
Reaktoranzahl der 10-Jahresintervalle:
≤10 67 ≤20 26 ≤30 50 ≤40 172 ≤50 103 >50 12 .
Neue Reaktorblöcke werden aktuell nur außerhalb der EU gebaut, bis auf 3: Frankreich 1, Slowakei 2 ().

Quelle: IAEA  World Nuclear Association
Statista: Infotext  Infografik 

| Atomenergie | Atomausstieg | nachhaltige Energie |
Windkraft
 Globus Infografik 14565
01.04.21    (1903)
dpa-Globus 14565: Windkraft - Nutzen und Probleme
Ende 2020 erzeugten rund 29600 Onshore-Windkraftanlagen (WKA) mit knapp 55 GW Nennleistung 41% des Ökostroms, zusammen mit den Offshore-WKA sogar mehr als 50%. Vor diesem Hintergrund informiert die Grafik über die Vor- und Nachteile von Windenergie, u.a.: • kostenlose Primärenergie (Wind) • sehr geringe Emissionen von Treibhausgasen und Schadstoffen • schnelle Amortisierung ▮ Beeinträchtigung des Landschaftbildes • großer Flächenbedarf von Windparks • Kollisionsgefahr für Vögel und Fledermäuse • Lärm • mangelnde Versorgungssicherheit durch volatile Stromerzeugung • teils schwer recycelbare Materialien (z.B. Rotorblätter).

Quelle: UBA  BMWi  BMWi  BWE  | Infografik 

| Windenergie | Ökostrom | nachhaltige Energie | Erneuerbare | Treibhausgase |
Stromkabel-NorGer
Stromkabel-Norger:  Grafik Großansicht
05.12.12    (437)
FR-Grafik: Untersee-Stromkabel "NorGer"
Am 4.12.12 vereinbarten die Netzbetreiber Statnett (Norwegen) und Tennet (Deutschland), ein neues Stromkabel namens "NorGer" von Norwegen durch die Nordsee nach Deutschland zu verlegen. Ab 2018 soll das Kabel überschüssigen Ökostrom von Deutschland per HGÜ mit einer Kapazität von 1,4 GW zu den Pumpspeichern Norwegens transportieren. Umgekehrt wird bei Strommangel in Deutschland wieder Strom aus den Speichern in Norwegen abgerufen. Eine Vollversorgung Deutschlands mit Ökostrom erfordert ca. 70 GW an Stromspeicherung, also das 50-Fache von NorGer.
  
Die Grafik ist abgedruckt im Artikel: Nordsee unter Strom [FR 05.12.12, S. 18]

| Ökostrom | EW-Strom | nachhaltige Energie |
Daten/Statistiken/ Infografiken: Archiv   (jahrgangsweise chronologisch)
Jahrgang:  07  08  09  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24 

  
 
Dokumente: Aktuelles   (die jüngsten Datensätze)
Energiewende-Studie
Energiewende-Studie
20.06.16    (127)
Volker Quaschning: Sektorenkopplung durch die Energiewende
Quaschning analysiert in seiner viel beachteten Studie, wie und in welchem Umfang die Erneuerbaren Energien ausgebaut und das gesamte Energieversorgungssystem umgebaut werden müssen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens in Deutschland umzusetzen. Laut Quaschning müssen die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis 2040 vollständig dekarbonisiert und deshalb alle Kohlekraftwerke bis 2030 stillgelegt werden. Neuanlagen zur Wärme- und Warmwasserbereitung dürfen ab 2020 nur effiziente Wärmepumpen verwenden (keine fossilen Heizungen mehr). Neufahrzeuge müssen möglichst ab 2025, spätestens 2030, rein elektrisch fahren; deshalb müssen die wichtigsten Fernstraßen mit Oberleitungen für LKW ausgerüstet werden. Basis der gesamten Energieversorung muss ab 2040 Ökostrom hauptsächlich aus Wind- und Solarenergie sein, der teils mittels Power-to-Gas in Methan gewandelt und im Erdgasnetz gespeichert wird, um die Versorgungssicherheit auch in Phasen der Dunkelflaute zu gewährleisten.
 
 Download der Studie [htw-Berlin]  

| EW-Strom | EW-Wärme | EW-Verkehr | nachhaltige Energie | Kohle | CCS | Elektroauto | Erneuerbare | Energieeffizienz | Energiesparen |
Green-Economy
Green-Economy:  Grafik Großansicht
16.11.11    (96)
UNEP: Green-Economy
Laut UNEP-Studie kann ein ökologischer Umbau mit dem Leitziel der Nachhaltigkeit das globale Bruttosozialprodukt unterm Strich erhöhen und Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen in Bereichen wie Erneurbare Energien, Energiesparen, Energie- und Ressourceneffizienz, nachhaltige Energie-, Wasser,- Wald- und Landwirtschaft sowie Mobilität zusammen mit Tourismus. Vor diesem Hintergrund forderte UNEP-Chef Achim Steiner bei der Präsentation der Studie in Peking einen neuen Wohlstandsindikator, der - anders als das BIP - das Naturkapital einbezieht und tatsächlichen Fortschritt gemessen am Kriterium der Nachhaltigkeit misst. So sollten z.B. umgehend die Subventionen in fossile Energien von weltweit 500 Mrd. USD abgebaut werden, da sie Klima und Umwelt zerstörten und die Energiewende verzögerten.
  
Download der Studie: Green-Economy [pdf, 21,9 MB]

| Konsum & Produktion | Arbeit & Umwelt | Erneuerbare | Energiewende | Rohstoffe | nachhaltige Energie | Nachhaltigkeit |
WBGU-Hauptgutachten-2011
WBGU-Hauptgutachten-2011:  Grafik Großansicht
07.04.11    (105)
WBGU: Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation
In seinem Hauptgutachten 2011 begründet der WBGU seine dringende Forderung einer grundlegenden Wende weg von der fossilnuklearen hin zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise, zeigt die Machbarkeit dieser Wende und präsentiert zehn konkrete Maßnahmenbündel zur Beschleunigung des erforderlichen Umbaus, darunter: mehr Partizipationsmöglichkeiten für BürgerInnen; EU-Klimapolitik mit dem Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung bis 2050; Fortführung der EE-Einspeisevergütung; Entwicklungspolitik mit dem Ziel, Energiearmut durch nachhaltige Energien abzubauen; nachhaltige Landnutzung und Urbanisierung; ambitioniertes globales Klimaabkommen; G20-Fahrplan für globale nachhaltige Entwicklung.

 Überblick   Presseerklärung   Zusammenfassung (0,4 MB)  Vollversion (4,9 MB)
Factsheets: Gesellschaftsvertrag  Energiesysteme  Megatrends Transformation  Bildung

| Nachhaltigkeit | Globale Agenda 21 | Klimaerwärmung | Erneuerbare | nachhaltige Energie | WBGU |
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Bei sich möglicherweise verändernden Quellen (Websites) wird das Datum des Zugriffs (Z TT.MM.JJ) notiert, ansonsten das interne Datum [TT.MM.JJ] der jeweiligen Quelle, sofern vorhanden.
  
[1] Alternative Treibstoffe, wie Pfanzenöl und Biodiesel, fanden vermehrt Beachtung und es wurde stärker in Kernenergie, erneuerbare Energien und Wärmedämmung sowie die Verbesserung der Energieeffizienz von Motoren und Heizungen investiert. Das während der Ölkrise drastisch verstärkte Energiesparen wurde in abgeschwächter Form von Teilen der Bevölkerung weiter praktiziert.
[2] Der Strommarkt z.B. wird zu rund 80 % durch die 4 Großkonzerne E.on, RWE, Vattenfall und EnBW beherrscht.
[3] Im Jahr 2008 betrug der Anteil der nicht regenerierbaren Energien (fossil + nuklear) am Primärenergieverbrauch in Deutschland zusammen 92,7 % (s. AGEB-Statistik vom 22.12.08)
[4] Der Wirkungsgrad der Energieversorgung in Deutschland beträgt knapp 1/3, d.h. von der Primärenergie werden nur ca. 1/3 in Nutzenergie umgesetzt, die restlichen 2/3 gehen als Abwärme verloren. Primärenergie:14.061 PJ (100 %); Endenergie: 8.585 PJ (61,1 %);  Nutzenergie: 4.402 PJ (31,3 %).
Datenstand: 2007, Datenquelle: Energieflussbild 2007
[5] Dossier: Energieabhängigkeit     Infografik: Öl- und Gasreserven in Krisengebieten [Spiegel 27.10.04]
[6] WBGU: Energiewende zur Nachhaltigkeit [21.03.03], "Leitplanken": S.3 (27/284) im Volltext [5,4MB]
[7] Beispiel 1: Stromverbrauch der IT-Technologie ( Z 3.11.08)
Beispiel 2: Reboud-Effekt bei der Haus-Sanierung (Z 1.11.08)
Hintergrund: Dr.Thomas Schauer: Der Mythos der dematrialisierten Informationstechnologie (pdf, )
Kurze Begriffserklärung: Rebound-Effekt (Z 3.11.08);   Überblick: Folie Nr.18 in: Marina Fischer-Kowalski, Willi Haas, Anke Schaffartzik: Ressourcenverbrauch und Effizienz (pdf, 2,0 MB)
Hintergrund Umweltökonomik: Teure Wege zum Energiesparen (faz.net, 3.9.08)
[8] WWF: Report on Ecological Footprint in China (pdf, 2,1 MB, Juni 2008);    WWF: Presseerklärung zur Studie (9.6.08)
[9] Infografiken: Anstieg der Weltbevölkerung,   Statistiken  zur Bevölkerungsentwicklung (Z 03.11.08)
[10] In Südafrika erzeugt die Firma Sasol durch Kohleverflüssigung ca. 1/3 des gesamten Kraftstoffverbrauchs bei einem Preis von ca. 25 USD/Barrel (taz 7.11.06). In Europa und Nordamerika könnte die Kohleverflüssigung im großen Maßstab Erdöl bei 25 - 45 USD/barrel ersetzen (faz.net 31.7.08)
[11] IEA-Bericht zu den Perspektiven der Energietechnologie (ETP), zusammengefasst in: "Dringende Revolution der Energietechnik" (NZZ 6.6.08)
[12] Der 2 °C-Schwelle entspricht gemäß IPCC-Weltklimabericht eine CO2-Konzentration von 450 ppm. Laut GCP-Studie betrug die CO2-Konzentration im Jahr 2007 383 ppm,  2,2 ppm mehr als 2006. Falls der Anstieg gleich bleibt, würde die 450 ppm in rund 30 Jahren ( (450-383)/2.2 = 30) erreicht.
[13] siehe [11]
[14] GEMIS-Datenbank: CO2-Bilanz der Stromerzeugungsarten
[15] Presseartikel: Grubengold im neuem Licht (Das Parlament 13.10.08)
[16] Hintergrund:  Emissionshandel
[17] Hintergrund:  Kohle  |  CCS (CO2-Abscheidung/ Lagerung)  > Kritik
[18] Kap.3.4 in: SRU: Umweltgutachten 2008, Zusammenfassung: Abs.1.4 in: Kurzfassung (pdf, 188 KB)
[19] WWF: Living-Planet-Report 2008
[20] Wikipedia: Nachhaltigkeitsstrategien ( Z 04.11.08)
Hintergrund/ Aktuelles: Nationale Nachhaltigkeitsstrategie
[21] DLF: "Weltklimareport: CO2-Emissionen im Verkehr wachsen besorgniserregend [02.05.07]
Daten aus: Weltklimareport (IPCC 2007)
[22] In der Forschung werden Potenziale von weltweit über 100 Mio. ha veranschlagt, die zusätzlich für Biokraftstoffproduktion nutzbar sind, ohne Flächen zu verwenden, auf denen bisher Nahrungsmittel angebaut wurden (vdi 22.2.08). Unter guten Bedingungen bringt 1 ha pro Jahr laut optimistischen Schätzungen rund 4000 Liter BtL-Kraftstoff (Spiegel Nr.16/2006, Infografik S.125, auch Wikipedia (Z 4.11.08). Damit könnte etwa 20-25% des Kraftstoffbedarfs Deutschlands gedeckt werden.
[23] Friedrich Schmidt-Bleek: Wieviel Umwelt braucht der Mensch? Faktor 10 - das Maß für ökologisches Wirtschaften, München, 1997,  Infoseite
Friedrich Schmidt-Bleek: Nutzen wir die Erde richtig? Die Leistungen der Natur und die Arbeit des Menschen, Frankfurt a.M., 2007,  Rezension,   
Faktor-10 Institut > Publikationen   
[24] siehe [7]
[25] Zur Vermeidung des Rebound-Effekts wird die sog. Öko-Suffizienz-Strategie vorgeschlagen. Beide Aspekte werden mit übergreifenden Konzepten wie "mehr Lebensqualität" als Basis für "mehr Glück" diskutiert,  in: Jill Jäger: Was verträgt unsere Erde noch? Wege in die Nachhaltigkeit, Frankfurt a.M. 2007, ab S.160. Rezension
[26] Laut DLR-Studie "Energie[r]evolution" decken die derzeit technisch zugänglichen erneuerbaren Energien das 5,9-Fache des globalen Energieverbrauchs ab: s. Infografik "Potenziale Erneuerbarer Energien".
[27] Beim Weltklimagipfel 2007 auf Bali wurde für den Post-Kyoto-Prozess ein Anpassungsfonds für vom Klimawandel betroffene arme Länder etabliert. Außerdem haben sich die reichen Länder verpflichtet, den armen Ländern mit Technologietransfer zu helfen.
[28] a) Ob der Technologietransfer von den reichen zu den armen Ländern tatsächlich gelingen wird, ist keineswegs gesichert, wie die schwierigen Verhandlungen beim Klimagipfel vom 21.-27.8.08 in Accra (Hauptstadt Ghanas) zeigten.   Bewertung: Ergebnisse der Klimakonferenz in Accra (Z 4.11.08)
b) RNETechnologietransfer: China fordert globalen Klimafonds (20.11.08)
c) Der Technologietransfer und der Fonds zur Anpassung an den Klimawandel werden Hauptkonfliktpunkte beim Weltklimagipfel vom 7.-18.12.09 in Kopenhagen sein.
[29] DLR: Leitstudie-2008  
[30] Gregor Czisch: Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung  [11.04.2006]
[31] Gerd Rosenkranz (DUH): Die Effizienz-Verweigerer (Z Nov. 2006)
[32] So die Quintessenz der Leitstudie-2008  [16.10.2008]
[33] Welche katastrophalen Folgen ein flächendeckender mehrtägiger Stromausfall (Blackout) hätte, zeigen die folgenden Publikationen:
a) Thomas Petermann • Harald Bradke • Arne Lüllmann • Maik Poetzsch • Ulrich Riehm: Was bei einem Blackout geschieht. Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls. Bezuginfos
Dieses Buch basiert auf
b) TAB-Arbeitsbericht Nr. 141 "Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung" (pdf, 2,7 MB)    Zusammenfassung        
c) Der Roman "Blackout" von Marc Elsberg verarbeitet die TAB-Publikationen a) und b) zu einem spannenden und gleichzeitig lehrreichen Roman

Stand: 22.09.09/zgh   Energiewende
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