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Kontakt | Haftungsausschluss |
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Energiewende beim Strom | ||
Hintergrund: |
| Verbundnetz | Netzsteuerung | virtuelles Kraftwerk | Kombi-Kraftwerk | |
Überblick: |
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Die Einspar-Potenziale beim Strom sind enorm und werden ausführlich in den Seiten zur Energieeffizienz und zum Energiesparen dargestellt. Der Schwerpunkt soll im Folgenden auf dem Ausbau der Stromnetze, der intelligenten Steuerung und Vernetzung von dezentraler Energieerzeugung sowie der Energiespeicherung liegen, die um so wichtiger werden, je umfangreicher das schwankende Aufkommen des Ökostroms wird. |
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Super-Stromnetz Großansicht/Daten |
Stromverbundnetz (Super-Grid): |
Netzintegration Großansicht [BINE] |
Intelligente Netz-Steuerung (Smart-Grid, Smart Metering ) |
Kommunikation mit BEMI Großansicht [BINE] |
Damit diese Anpassung automatisiert erfolgt, muss die gesamte Strominfrastruktur aufgerüstet werden: Stromerzeuger und -verbraucher tauschen ständig über Datenleitungen Informationen über Stromangebot und -nachfrage und über die jeweiligen Strompreise (Strombörse EEX in Leipzig) aus. Dazu werden die Endgeräte (z.B. Waschmaschine) mit einer Steuerungselektronik ausgerüstet (BEMI = Bidirektionales Energie-Management-Interface). Eine intelligente Netz- und Gerätesteuerung (smart-grid) sowie Preisermittlung (smart metering) sorgen dann unter Einbeziehung von Wettervorhersagen für eine energie- und preiseffiziente Stromerzeugung und -nutzung. Das vom Umweltministerium geförderte Forschungsprojekt DINAR demonstriert, wie sich solch ein dezentrales Energiemanagement realisieren lässt. Zusammen mit 16 Partnern aus der Industrie hat das Institut für Solare Energieversorgungssysteme (ISET an der Uni Kassel) ein entsprechendes System für das Niederspannungsnetz entwickelt. Ein erster stadtweiter Großversuch läuft in Boulder (Colorado, USA) [6]. |
Virtuelles Kraftwerk: |
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Großansicht/ Infos/ Video |
Regeneratives Kombikraftwerk:
Virtuelle Kraftwerke helfen, das Ausmaß sog. "Schattenkraftwerke" klein zu halten. Darunter versteht man flexible Kraftwerke (z.B. Gaskraftwerke oder auch Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicherkraftwerke), die zusätzlich zu den Ökostrom-Kraftwerken gebraucht werden, um Zeiten mit geringem Ökostrom-Angebot zu kompensieren. Mit dem Ziel zu beweisen, dass eine sichere Stromversorgung auch ganz ohne fossile Schattenkraftwerke auskommt, haben drei Unternehmen der Wind- (Enercon), Solar- (SolarWorld) und Biogasbranche (Schmack-Biogas) zusammen mit dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) in Kassel ein dezentrales Pilotkraftwerk erstellt, das rund um die Uhr bei jedem Wetter 1/10.000 des deutschen Strombedarfs deckt. Dieses regenerative Kombi-Kraftwerk besteht aus 11 Windgeneratoren von Aachen bis zur Nordsee, 20 Fotovoltaik- und 4 Biogasanlagen in Hessen und Bayern sowie 1 Pumpspeicherwerk [8]. In diesem Kraftwerksverbund sind die Biogas-Anlagen völlig unabhängig vom Wetter und reichen zusammen mit dem Pumpspeicherwerk aus, das schwankende Stromangebot aus Windkraft und der Photovoltaik auszugleichen. Dieses Kombikraftwerk ist natürlich nicht beliebig innerhalb von Deutschland skalierbar: Selbst nur der Faktor 10, also dann 1/1000 des Stromverbrauchs, wäre nicht realisierbar, weil für neue Pumpspeicherkraftwerke kaum noch Raum ist. Ähnlich energieeffiziente und vergleichsweise preiswerte alternative Methoden der Stromspeicherung gibt es bisher aber nicht. Die Speicherung z.B. in den Akkus einer Flotte von Millionen Elektroautos wäre zu teuer und vom Volumen zu klein [13]. Soll also das Prinzip des Kombikraftwerks auf nenneswerte Größenordnungen (z.B. 10 % des Stromverbrauchs) erweitert werden, gelangt man zur oben beschriebenen weiträumigen Vernetzung (Supergrid), mittels der die großen Kapazitäten an Pumpspeicherwerken in Skandinavien über HGÜ genutzt werden können. |
ZEIT-Grafik: Stromspeicherung |
Stromspeicherung: |
Bei einem Pumpspeicherkraftwerk wird in Phasen überschüssigen Stroms Wasser aus einem See oder Auffangbecken in ein höher liegendes Speicherbecken gepumpt. Dabei wird elektrische Energie (Strom) in potentielle Energie umgewandelt und gespeichert. In Phasen von Strommangel lässt man das Wasser aus dem Speicherbecken durch Rohre wieder nach unten in den See abfließen, wobei es eine Turbine mit angekoppelten Generator antreibt. Auf diese Weise wird die potentielle Energie wieder zurück in Strom verwandelt. Bei dieser Art der Stromspeicherung wird ein hoher Wirkungsgrad von bis zu 80 % erzielt. Um 1000 kWh zu speichern, müssen z.B. 1000 m³ Wasser um 367 m hochgepumpt werden
[15] . |
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Koepchenwerk |
Daten zur Pumpspeicherung in Deutschland: |
Ringwallspeicher Daten/Großansicht |
Unkonventionelle Speicherkraft: |
Hubspeicherung |
Bei Hubspeicherkraftwerken werden - statt Wasser - feste große Massen (z.B. tonnenschwere Beton-/Gesteinsblöcke oder sogar gigantische Felszylinder) mechanisch oder hydraulisch auf ein höheres Niveau angehoben, wodurch elektrische Energie (Strom) in potenzielle Energie umgewandelt wird. Das Anheben kann vertikal (z.B. Förderschacht im Bergwerk) oder auch schräg (z.B. Zahnradbahn) erfolgen. Umgekehrt kann durch Absenken der Masse die potenzielle Energie wieder in Strom rückgewandelt werden. Energieeffiziente Formen der Hubspeicherung erreichen Wirkungsgrade bis 90 % und haben gleichzeitig einen hohen Grad ökologischer Verträglichkeit, weil keine umweltproblematischen Stoffe oder knappe Rohstoffe gebraucht werden und auch bereits existierende Infrastruktur wie ausgediente Bergwerke, Steinbrüche oder Industriebrachen an vielen Orten dezentral zur Verfügung stehen. Obwohl die physikalisch-technischen Grundlagen der Hubspeicherung denkbar einfach sind und im kleinen Maßstab seit Jahren in Anlagen unterschiedlichster Art verwendet werden, befindet sich die großvolumige Hubspeicherung noch im Experimentierstadium, da angesichts der in der Vergangenheit ausreichenden Pumpspeicher-Kapazitäten keine Motivation bestand, Hubspeicherung im Großmaßstab ebenfalls zu erforschen und zu nutzen. |
Energiedichte: |
Ein Problem ist die Energiedichte von nur 2,725 Wh/tm: Wird eine Masse von z.B. 1000 Tonnen (t) um 100 Meter (m) angehoben, wird eine Energie von 272,5 kWh gespeichert (s. Berechnung). Um 1000 kWh (= 1 MWh) zu speichern, müssten z.B. 1000 Tonnen um 367 m angehoben werden, bei 1000 MWh (= 1 GWh) müssten 1.000.000 t (=1 Mt) um 367 m angehoben werden. Um z.B. den durchschnittlichen täglichen Stromverbrauch in Deutschland von rund 1700 GWh zu speichern, müsste z.B. ein gigantischer Granitzylinder (Radius 500 m, Höhe 500 m) um 500 m angehoben werden. |
Druckluftspeicherwerk |
Bei einem Druckluftspeicherkraftwerk wird mittels elektrisch angetriebenem Kopmpressor der Luftdruck in einem großvolumigen druckdichten Gefäß erhöht. Die so erzeugte Druckluft speichert die elektrische Energie in Form von erhöhtem Druckpotentiial. Die Druckluft kann in Strom zurück gewandelt werden, indem sie eine Turbine mit Generator antreibt. Druckluftspeicherkraftwerke haben nur einen Wirkungsgrad von rund 40 %. Er kann etwas gesteigert werden, falls die Abwärme, die beim Komprimieren der Luft entsteht, ebenfalls gepuffert und beim Dekomprimieren wieder genutzt wird (adiabates Druckluftspeicherwerk). Rentabel ist die zusätzliche Abwärmepufferung jedoch allenfalls über wenige Stunden, weil sonst die erforderliche verbesserte Wärmeisolierung die Kosten unverhältnismäßig steigert. |
Ein "virtuelles Kraftwerk" kann ggf. auch als "virtuelles Speicherkraftwerk" genutzt werden, nämlich dann, wenn unter den vernetzten Elementen hinreichend viele Strom nicht nur erzeugen sondern auch speichern können, wie z.B. die Akkus in einer Flotte von Elektroautos. Laut "Nationalem Entwicklungsplan Elektromobiltät" sollen bis zum Jahr 2020 etwa 1 Millionen Elektroautos zum Einsatz kommen. Sie könnten etwa eine Leistung von 2,5 GW bzw. eine Strommenge von rund 10 GWh über einige Stunden puffern
[10], was allerdings nur etwa 1/8 der schon 2009 festgestellten Windstromspitze und nur rund 6 ‰ des gesamten durchschnittlichen Stromverbrauchs pro Tag in Deutschland entspricht
[11] . |
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Die Stromspeicherung und Wiedereinspeisung kann aber auch in indirekter Form erfolgen, als vermehrte Kälte oder Wärme: |
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Schwarmstrom |
Umgekehrt kann Strom auch als vermehrte Wärme gespeichert werden, z.B. bei der Gebäudeheizung/ Warmwasserbereitung, wo als Speicherelement ein großvolumiger Wärmespeicher verwendet wird. Bei Stromüberschuss wird der Wärmespeicher aufgeheizt, z.B. durch eine elektrisch betriebene Wärmepumpe, bei Strommangel wird die Wärmepumpe ausgeschaltet und die Wärme wird dem Wärmespeicher entnommen. |
Der Nachteil dieses Speicherprinzips ist, dass es im Sommer bei geringem Wärmebedarf nur sehr wenig nutzbare Pufferkapazität bietet: Zwar könnte der Wärmespeicher aufgeheizt werden, aber die gespeicherte Wärme könnte bei ausgestellter Heizung nur zum geringen Teil als Warmwasser genutzt werden. Der größte Teil der gespeicherten Wärme würde trotz guter Isolierung über einige Tage durch die unvermeidbare Abkühlung verloren gehen, ein Effekt, der schon von Sonnenkollektoren bekannt ist: Auch wenn wochenlang keine Wärme abgenommen wird, z.B. weil die Bewohner im Urlaub sind, ist der Wassertank, in dem die Solarwärme gespeichert wurde, ausgekühlt, wenn vor Rückkehr aus dem Urlaub einige Tage lang schlechtes Wetter war. Erforderlich wäre also ein Langzeit-Wärmespeicher, der die überschüssige Wärme mindestens über einige Wochen bis Monate speichern könnte. Solche Speicher sind aber immer noch zu wenig energieeffizient und zugleich zu teuer, so dass sie bis auf Weiteres für die Energiewende keine nennenswerte Rolle spielen werden. |
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Nordsee-Verbundnetz Daten/ Großansicht |
Manche Experten halten die weiträumige Stromvernetzung (Supergrid) über HGÜ und darüber auch die Integration der gewaltigen Stromspeicherkapazitäten in Skandinavien, vor allem in Norwegen, für energieeffizienter und gleichzeitig kostengünstiger als den Ausbau von Stromspeichern in Deutschland. |
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Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder Methan: |
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Gaswirtschaft: |
Aktuelles / Archiv | |
Presse-/ Online-Medien Datenbank |
Der Presse-/Medienspiegel (Tages-, Wochenzeitungen, Monatszeitschriften und Online-Medien sowie Infos aus Newslettern von Umweltverbänden und NGOs) bieten vielfältige aktuelle und Hintergrund-Informationen. Energiewende: Oberthema und Unterthemen zusammen: |
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Strommix DE 2010 - 2022 21.04.23 (2377) |
dpa-Globus 16068: Stromerzeugung in Deutschland Die Grafik informiert über die Anteile der Energieträger an der Nettostromerzeugung* in Deutschland von 2010 bis 2022 (hier 2011|2022, in %): Atomkraft 24,7|6,7 Erdgas 11,7|9,2 Kohle 42,7|32,9 Erneuerbare 18,9|49,8 . Am 15.4.23 wurden die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz genommen (➔). Ersetzt wird der Atomstrom durch mehr Stromimport und Kohlestrom, vor allem aber durch EE-Ausbau: Ziel bis 2030 ist der Anteil 80% von dann geschätzten 690-750 TWh (➔) * Bruttostromerzeugung – (Eigenbedarf der Kraftwerke + Netzverluste) Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme | Infografik | Serie
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Leuchtstoffröhren vs. LED 13.09.22 (2252) |
Statista: LED spart bis zu 65 Prozent Energiekosten Ab Mitte 2023 dürfen Leuchtstoffröhren in der EU nicht mehr in den Handel gebracht werden, da sie gesundheitsschädliches Quecksilber enthalten. Der Umstieg auf LEDs spart deutlich Strom und daher auch Treibhausgase und Kosten. Die Vorteile von LEDs im Vergleich zu Leuchtstoffröhren und wie der Staat den Umstieg bei gewerblichen Nutzern fördert, zeigt die fünfteilige Statista-Grafik in Zusammenarbeit mit LampenweltProfessional. 1. Baldiger Umstieg: So schnell kommt das Aus der Leuchtstoffröhre 2. Besonders sparsam: LED schont Geldbeutel und Umwelt 3. Viele Vorteile: Leuchtstoffröhre und LED im Vergleich 4. Beste Lösung: 4-Stufen-Plan für nachhaltige Beleuchtung 5. Stark gefördert: Bis zu 15% für den Leuchtenwechsel zu LED. Statista: Infotext Infografik
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Photovoltaik-Ausbau DE 2009-2021 21.06.22 (2204) |
Statista: Photovoltaik wieder im Aufwärtstrend Im März 2022 waren in Deutschland rund 2,2 M Photovoltaik (PV)-Anlagen installiert mit einer Nennleistung von 58,4 GW. Nachdem der PV-Zubau (in GW) vom Hochpunkt 2011|7,9 stark einbrach auf den Tiefpunkt 2016|1,1, stieg er seitdem laufend auf zuletzt 2021|5,5. Auch der PV-Anteil an der Stromerzeugung ist gestiegen von Q1-21|4,7% auf Q1-22|6,3%. 2018-2021 variierte der eingespeiste PV-Strom (in TWh/m) im Jahresverlauf zwischen etwa 0,5 bis 1 im Winter und knapp 5 bis über 6 von Apr. bis Aug. (Maximum: Juni 21|6,9). PV-Strom (TWh/a): '15 38,1 '16 37,6 '17 38,8 '18 44,3 '19 45,2 '20 49,5 '21 50,0 (↗). Quelle: ISE Statistische Bundesamt Statista: Infotext Infografik
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Kalte Dunkelflaute 12.05.17 (138) |
Energy Brainpool: Kalte Dunkelflaute. Robustheit des Stromsystems bei Extremwetter Mit "Dunkelflaute" wird eine Wetterperiode mit sehr wenig Wind und Sonnenschein bezeichnet, z.B. nachts bei Windflaute. Kommt außerdem noch deutliche Kälte hinzu, spricht man von "Kalter Dunkelflaute", die in etwa alle 2 Jahre im Winter mit einer Länge von ca. 10 Tagen und mehr auftritt, z.B. die 14 Tage vom 23.1.-6.2.2006 als Extremfall. In solchen Phasen sinkt die Ökostromleistung auf die Größenordnung 10 GW, die dann fehlende Leistung von ca. 70 GW wird bisher vor allem abgedeckt durch mehr Kohle-und Atomstrom. Die Studie von Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace-Energy arbeitet heraus, dass eine sichere Stromversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien in Phasen von Dunkelflauten zwei Säulen erfordert: 43 GW-Elektrolyseure zur großvolumigen Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff (bzw. Methan) aus Ökostrom kombiniert mit 67 GW-Gaskraftwerke zur Verstromung des Speichergases. Überblick/ Hintergrund Download
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Energiewende-Studie 20.06.16 (127) |
Volker Quaschning: Sektorenkopplung durch die Energiewende Quaschning analysiert in seiner viel beachteten Studie, wie und in welchem Umfang die Erneuerbaren Energien ausgebaut und das gesamte Energieversorgungssystem umgebaut werden müssen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens in Deutschland umzusetzen. Laut Quaschning müssen die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis 2040 vollständig dekarbonisiert und deshalb alle Kohlekraftwerke bis 2030 stillgelegt werden. Neuanlagen zur Wärme- und Warmwasserbereitung dürfen ab 2020 nur effiziente Wärmepumpen verwenden (keine fossilen Heizungen mehr). Neufahrzeuge müssen möglichst ab 2025, spätestens 2030, rein elektrisch fahren; deshalb müssen die wichtigsten Fernstraßen mit Oberleitungen für LKW ausgerüstet werden. Basis der gesamten Energieversorung muss ab 2040 Ökostrom hauptsächlich aus Wind- und Solarenergie sein, der teils mittels Power-to-Gas in Methan gewandelt und im Erdgasnetz gespeichert wird, um die Versorgungssicherheit auch in Phasen der Dunkelflaute zu gewährleisten. Download der Studie [htw-Berlin]
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Kohleausstieg DE 2016 Januar 16 (130) |
Agora Energiewende: Elf Eckpunkte für einen Kohlekonsens. Konzept zur schrittweisen Dekarbonisierung des deutschen Stromsektors (Kurzfassung). Dekarbonisierung des deutschen Stromsektors (Kurzfassung). Das Eckpunktepapier enthält u.a. folgende Forderungen: gesetztlich geregelter Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2040; keine neuen Kohlekraftwerke; Abschaltplan auf Basis von Restlaufzeiten; kein Aufschluss weiterer Braunkohletagebaue; Verzicht auf Umsiedelung; Finanzierung der Folgelasten über eine Abgabe auf die Braunkohlefördeung; Finanzierung des Strukturwandels über einen Fonds; Stärkung des Emissionshandels; Sicherung der energieinstensiven Industrie während der Transformationsphase. Download (pdf)
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Stromversorgung Lenrmodul 22.10.10 (45) |
Uwe Rotter:
Zukunft der Stromversorgung.
Eine nachhaltige Stromversorgung weltweit umzusetzen ist eine gewaltige Herausforderung für das 21.Jahrhundert. Die Nachtaufnahme von Europa, Nordafrika und Nahost zeigt eindrucksvoll, wie ungleich der Stromverbrauch ist. Wie wird sich der Stromverbrauch in den verschiedenen Regionen entwickeln? Wie kann der vermutlich noch wachsende Strombedarf vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung auf nachhaltige Weise erzeugt und verteilt werden? Wie kann die Energiewende weg von den fossilen hin zu den erneuerbaren Energien gelingen. Das interaktive Lernmodul hilft, die komplexen Probleme zu verstehen, und zeigt Lösungswege auf, wobei auch aktuell diskutierte Ansätze (z.B. DESERTEC) einbezogen werden. => Weitere Informationen / Download des Lernmoduls
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Jahrgang: | 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Alle |
Anmerkungen | |
[1] | siehe: Windenergie: Daten/ Statistiken/ Infografiken |
[2] | Fritz Vorholz: Wüstensonne für Europa [ZEIT 6.11.08]. Der Artikel basiert auf der Studie in [3] |
[3] | Gregor Czisch: Szenarien zur zukünftigen Stromversorgung [4.11.06] |
[4] | a) Bernward Janzing: Waschen nach Wetter [taz 22.4.08] b) energienetz.de: Netz mit Köpfchen [11.9.08] |
[5] | BINE-Projektinfo 02/2008: Stromnetzqualität - Netzintegration dezentraler Stromerzeuger (Z 9.11.08) Das Projektinfo wird inzwischen auch als Website bei BINE angeboten. |
[6] | a) Markus Gärtner: Das "intelligente Stromnetz" verbindet Erzeuger und Kunde [vdi 24.10.08 /GENIOS] b) Anja Steinbuch: Schlau vernetzt und nachhaltig versorgt. Boulder in den USA ist Modell für eine energieeffiziente Stadt [FTD 17.9.08/ GENIOS] |
[7] | BINE: Marktmodell für ein dezentral organisiertes Energiemanagement im elektrischen Verteilnetz [24.10.07] |
[8] | kombikraftwerk.de: Hintergrund-Infos, Grafik, Video und Animation zum Kombikraftwerk. |
[9] | Stromspeicherkapazität aus: Wikipedia: Koepchenwerk (Z 9.11.08) Zum Vergleich: der durchschnittliche Stromverbrauch Deutschlands pro Tag ist knapp 3000 mal so groß: Der gesamte Stromverbrauch Deutschlands betrug 2007 rund 638 TWh. 638 TWh/ 365 / 590.000 kWh = 638/365/590 1012 Wh/ 106 Wh = 2963. |
[10] | siehe: Elektroauto > Stromspeicherung |
[11] | a) In den 5 Stunden ab dem 25.12.09 21 Uhr speisten die Windkraftwerke in Deutschland eine Rekord-Strommenge von 100 GWh ein, das entspricht einer durchschnittlichen Windkraftleistung 20 GW, soviel wie 20 durchschnittliche AKW unter Volllast. b) 638 TWh/ 365 = 1,75 TWh = 1750 GWh; 10 GWh / 1750 GWh = 0,0057 ≈ 6 ‰. |
[12] | Da sich die Vielzahl der Mini-BHKW schnell und koordiniert an den fluktuierenden Ökostrom anpassen können, gleichen sie einem Schwarm. Daher hat Lichtblick für diese Art von hochflexibler Stromerzeugung die Bezeichnung "Schwarmstrom" gewählt. Weitere Infos |
[13] | siehe: Elektroauto > Stromspeicherung |
[14] | Quellen: faz.net (21.6.12) BMWI (13.10.14) |
[15] | Laut Berechnungsbeispiel zur Pumpspeicherung gilt: 1000 m³ um 1 m hochpumpen speichert 2,725 kWh, 1000 kWh erfordern also 1000/2,725 = 367 mal so viel, z.B.: 367.000 m³ um 1 m oder 3.670 m³ um 100 m oder 1000 m³ um 367 m. |
[16] | Die bisherige Spitzenlast einschließlich Reserve liegt bei ca. 80 GW, durch Stromsparen und Steigerung der Energieeffizienz sowie Lastmanagment lässt sie sich vermutlich innerhalb weniger Jahre auf 70 GW = 10 7 GW (Pumpspeicherleistung im Jahr 2010) oder weniger senken. Der Stromverbrauch in Deutschland beträgt ca. 600 TWh pro Jahr, also pro Tag im Durchschnitt 1,64 TWh. Da im Winter der Stromverbrauch höher ist, setzen wir zum überschlägigen Rechnen 2 TWh pro Tag an. Um z.B. eine 10-tägige Phase ohne nennenswerten Wind- und Solarstrom zu überbrücken, müssten also 20 TWh = 500 40 GWh (Pumpspeicherkapazität im Jahr 2010) aus Stromspeichern abrufbar sein. Genauere Modellrechnungen für das Jahr 2050 bei 85 % EE-Strom ergeben sogar einen Speicherbedarf von ca. 30 TWh (Quelle: Sterner et.al.: Die Speicheroption Power-to-gas ... [pdf, 6,4 MB]) Siehe auch: Energy Brainpool: "Kalte Dunkelflaute" [Studie vom 12.05.17] |
[17] | Zum Vergleich: Die Speicherkapaziät aller Pumpspeicher in Deutschland beträgt zusammen 40 GWh, d.h. die Speicherkapazität des Gasnetzes von 200 TWh = 200.000 GWh ist 5000 mal so groß. Bei einem angenommen täglichen Verbrauch von 2 TWh (siehe [16]) würden die Gasspeicher also rein rechnerisch (ohne Wandlungsverluste) 100 Tage lang reichen. |
[18] | Der Wirkungsgrad η einer Energiewandlungskette ist das Produkt aus den Einzel-Wirkungsgraden der Elemente, aus denen die Kette besteht, und wird im folgenden als η(Kette) = Zahl notiert. Der jeweilge Einzel-Wirkungsgrad wird in () hinter dem Element aufgeführt. Eine Brennstoffzelle (BSZ) erzeugt immer Strom und Abwärme, wobei deren Anteil je nach Funktionsweise der BSZ variieren kann. Im Folgenden werden Durchschnittswerte für BSZ mit Wasserstoff verwendet. Bei a) wird die Abwärme nach dem KWK-Prinzip voll genutzt, bei b) gar nicht, zum Vergleich in c) die konventionelle Pumpspeicherung: a) η(Elektrolyse (0,80) → Gasnetz (0,99) → Brennstoffzelle: Strom + Wärme (0,85) ) = 0,67 b) η(Elektrolyse (0,80) → Gasnetz (0,99) → Brennstoffzelle: nur Strom (0,60) ) = 0,48 c) η(Stromnetz vom Kraftwerk zum Speicher (0,96) → Pumpspeicher (0,80) → Stromnetz (0,92) ) = 0,71 Quelle für die Einzel-Wirkungsgrade: Wikipedia (Z 20.08.12) Der Wirkungsgrad von "power to gas" ist also selbst in Zeitphasen, z.B. im Winter, wo die Abwärme der BSZ voll zu Heizzwecken genutzt werden kann, etwas schlechter als bei konventioneller Pumpspeicherung. Bei den Kosten könnte "power to gas" allerdings mittel- bis längerfristig günstiger als Pumpspeicherung werden, weil der Aus-/Umbau der Stromnetze und - speicher weitestgehend entfällt. |
[19] | Die Kosten für Stromspeicherung mittels Power-to-Gas werden (abhängig vom Verfahren) auf 0,60 €/kWh (Offshore) bis 1,20 €/kWh (Onshore) veranschlagt [vdi-nachrichten 22.6.12]. |
[20] | Derzeit entwickeln das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart zusammen mit der Firma "SolarFuel" in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel ein Konzept zur Umsetzung von "power-to-gas" im industriellen Maßstab. Die grundsätzliche Machbarkeit wurde mit einer seit 2009 laufenden Pilotanlage (25 kW, Wirkungsgrad 0,4) bewiesen. Eine erste Großanlage (6,3 MW , Wirkungsgrad 0,54) soll 2013 in Betrieb gehen. Weitere Infos [nano 29.11.11, solar-fuel, FAZ 6.7.12]. |
[21] | Der Stromverbrauch in Deutschland pro Jahr (8760 h) liegt bei rund 600 TWh, pro Stunde im Durchschnitt also 600.000 GWh / 8760 = 68,5 GWh, also 40 GWh/68,5 GWh 60 Min. = 35 Min. |
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Stand: 20.11.14/zgh | Energiewende Ökostrom |
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