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Lexikon Erdöl Daten
 
Hintergrund

 

Entstehung von Erdöl:
Erdöl ist entstanden aus abgestorbenen Meeresorganismen wie Plankton und Algen, die auf den Meeresboden abgesunken sind und dort im Verlaufe von Jahrmillionen zusammen mit weiteren Sedimenten mächtige Schichten ausgebildet haben, die sich dann unter Abwesenheit von Sauerstoff und unter hohem Druck sowie Temperaturen zwischen 50 bis 120 °C zu mehr oder weniger komplexen Kohlenwasserstoffen gewandelt haben, aus denen Erdöl besteht[1].
Es gibt alternative Ansätze zur Erdölentstehung, etwa ganz ohne Beteiligung organischer Bestandteile (abiotische Entstehungstheorie). Unter renommierten Wissenschaftlern gelten sie jedoch als überholt oder pseudowissenschaftlich. Selbst bei Annahme einer abiotischen Öl-Genese, bleibt Erdöl eine erschöpfliche Energie, denn der abiotische Prozess würde so langsam ablaufen, dass er die Erdölmenge in für Menschen relevanten Zeiträumen nicht nennenswert erhöhen würde [36].
  

 

Erdöl ist eine erschöpfliche Energie:
Da es Jahrmillionen dauert, bis sich Erdöl aus abgestorbener Biomasse (oder ggf. über alternative Prozesse [37]) bildet, entsteht kein neues Erdöl innerhalb von für Menschen relevanten Zeiträumen. Im Gegensatz zu erneuerbaren Energien, die sich aus unerschöpflichen Energien speisen, ist die Erdölmenge endlich, und es stellt sich die Frage, wie lange sie noch reichen wird.
   

Förderung, Reserven, Ressourcen
Förderung, Reserven, Ressourcen nicht erneuerbarer Energieträger: Großansicht BGR
Großansicht [BGR]

Erdöl: Reserven und Ressourcen:
Bei Vorkommen von Erdöl (wie auch beim Erdgas) unterscheiden Geologen zwischen "Reserven" und "Ressourcen" anhand zweier Kriterien:
I:   Das Vorkommen ist geologisch sicher bestätigt
II:  Das Vorkommen ist wirtschaftlich rentabel förderbar
Erfüllt eine Erdöl-Lagerstätte beide Kriterien, zählt sie zu den "Reserven" andernfalls, wenn also mindestens ein Kriterium nicht erfüllt ist, zu den "Ressourcen":  Bei den "Ressourcen" handelt es sich also entweder um Vorkommen, deren Vorhandensein auf Grund geologischer Bedingungen zwar für wahrscheinlich gehalten wird, die aber noch nicht durch Bohrung bestätigt sind, oder die Vorkommen sind zwar bestätigt aber (noch) nicht rentabel gewinnbar. Aus "Ressourcen" können "Reserven" werden, indem ein Ölvorkommen, das bisher Kriterium I aber nicht II erfüllte, durch Ansteigen des Ölpreises förderwürdig wird. Die Ölsande in Kanada z.B. waren seit langem bekannt, aber nicht rentabel ausbeutbar, sie zählten also zu den Ressourcen. Nach dem Ölpreisanstieg infolge des Irakkriegs 2003 wurden die Ölsande jedoch neu bewertet. Seitdem werden sie zu den Reserven gerechnet. Dies ist der Grund dafür, dass die Reserven 2003 sprunghaft um 24 Mrd. auf 165 Mrd. Tonnen Rohöl anstiegen [2] . Kanada rückte damals auf den 2.Platz der Länder mit den reichsten Ölreserven auf [3] und beutet seine Ölsande in der Provinz Alberta inzwischen auch aus, allerdings unter hohen Kosten und Energieaufwand sowie großen Belastungen für die Umwelt und die indigene Bevölkerung [4].
Umgekehrt können aus Reserven auch wieder Ressourcen werden, wenn etwa durch Preisverfall unkonventionelle Vorkommen (z.B. Öl und Gas aus tiefen festen Schichten (Fracking) oder aus der Tiefsee und Arktis) nicht mehr rentabel gefördert werden können.
  

Reichweite von Erdöl:
Erdöl-Daten 2007 (Angaben in Mrd. Tonnen Rohöl):
Reserven: 163,5;   Förderung: 3,882;  Verbrauch: 3,9 [5] ;   Ressourcen: 332,0 [6] .
 
Prognosen zur Reichweite des Erdöls variieren stark je nach Annahmen über die Entwicklung von Nachfrage und Angebot sowie den veranschlagten Reserven, die vom Ölpreis-Niveu abhängen, wie oben beschrieben. Mit den Zahlen der BGR (2007) folgt:  bei veranschlagten Reserven von 163,5 Mrd. Tonnen und Fortschreibung des Jahresverbrauchs in 2007 von 3,9 Mrd. Tonnen ergibt sich eine "statische Reichweite" (bei konstantem Verbrauch) von 163,5/3,9 ≈ 42 Jahren.
    
Energiehunger der
BRIC-Staaten
Energiehunger der BRIC-Staaten
Großansicht/Daten

Die reine Fortschreibung des jetzigen Verbrauchs ist jedoch angesichts des schnell wachsenden Energieverbrauchs in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, China, Indien) und weiteren Schwellenländern unrealistisch. Es ist mit einem starken Wachstum der Öl-Nachfrage zu rechnen, u.a. weil eine starke Ausweitung der Automobilisierung in den beiden bevölkerungsreichsten Staaten China (1,3 Mrd.) und Indien (1,0 Mrd.) noch bevorsteht. In beiden Staaten entwickelt sich zunehmend eine Konsumentenklasse, die den westlichen Lebenstil übernimmt, der mit einem hohen Ölverbrauch gekoppelt ist. Auch wenn der prozentuale Anteil dieser Konsumentenklasse (Daten von 2004: China 19 %; Indien 12 %) einstweilen noch gering ist, so übertrifft die absolute Anzahl dieser Käuferschicht (1,7 Mrd. Menschen) schon heute die von großen westlichen Industriegesellschaften [7]. Wird eine Wachstumsrate von z.B. 2 % jährlich berücksichtigt, beträgt die sog. "dynamische Reichweite" nur noch 31 Jahre [8].
  

Ölpreis-Hoch 2008
Ölpreis Light Crude Oil: Kursverlauf bei Onvista
Großansicht [Onvista]

Prognosen über Reichweiten sind aber sehr unsicher, weil der Erdöl-Markt äußerst komplex ist. Der Ölpreis hängt nicht nur von Angebot und Nachfrage ab, sondern auch von Spekulationsgeschäften an den Terminbörsen, also von Erwartungen über die künftige Entwicklung. In Spekulation auf eine zu knappe Öl-Förderung stieg der Ölpreis im Juli 2008 auf einen Höchstwert von fast 150 USD/Barrel, was teils zum Umstieg auf Erdgas und Kohle sowie zu verstärktem Energiesparen führte. In Deutschland sank der Ölverbrauch deshalb (und wegen milder Witterung) von 122,7 Mt RÖL in 2006 auf 111,7 Mt RÖL in 2007, also um 9,4 % [9]. Ein hoher Ölpreis wirkt sich also dämpfend auf die Öl-Nachfrage aus und kann auf der anderen Seite ab gewissen Schwellenwerten auch die Reserven erhöhen, weil bei hohen Preisen Ressourcen zu Reserven werden (sie oben). Beide Effekte vergrößern jeweils die Reichweite. Umgekehrt schwächt ein Ölpreis-Verfall, wie im Herbst 2008 im Zuge der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise, wo der Ölpreis auf unter 40 USD/Barrel sank, das Energiesparen und erhöht dadurch tendenziell die Nachfrage. Allerdings trägt ein niedriger Ölpreis bereits den Keim künftiger Preiserhöhung in sich: Bei niedrigen Preisen lohnt sich die Förderung aus nicht so günstigen Ölquellen nicht mehr, weshalb dort die Förderung sinkt oder ganz eingestellt wird. Auch rentieren sich Investitionen in die Aufschließung neuer Ölquellen weniger, was insgesamt das Angebot künftig verringert während die Nachfrage vermutlich nach Überwindung der internationalen Wirtschaftskrise wieder steigt, was im Ergebnis wahrscheinlich zu einem starken Ölpreis-Anstieg führen wird.
  

Schere zwichen
Angebot u. Nachfrage
SZ-Grafik: Ölfunde und Ölförderung
Großansicht/Text [SZ]
Wachsende Schere zwischen Angebot und Nachfrage:
Die im letzten Abschnitt skizzierten Zusammenhänge zeigen: Viel wichtiger als die Frage, wie lange die Öl-Reserven letztendlich reichen, ist das Problem, wie lange die wachsende Öl-Nachfrage noch gedeckt werden kann. Mit explodierenden Preisen und in der Folge weltwirtschaftlichen Verwerfungen ist nämlich schon weit vor dem Versiegen des Öls zu rechnen, nämlich ab dem Zeitpunkt, wo die Förderung die Nachfrage auf Dauer nicht mehr decken kann. Experten schätzen, dass dieser Zeitpunkt kurz nach Überschreiten des Fördermaximums ("Peak-Oil") und ungefähr zu dem Zeitpunkt erreicht sein wird, wo die Hälfte aller Vorräte ausgebeutet wurde ("depletion midpoint") [10].
  
Peak-Oil 2006
Energy Watch Group: Weltölproduktion , Peak-Oil
Großansicht [EWG]

Kontroverse Debatte um "Peak-Oil":
Über die Frage, wann Peak-Oil erreicht wird, ist in den vergangenen Jahren eine kontroverse Debatte entstanden, in der Öl-Experten im Umfeld der ASPO [11] die Zahlen und Einschätzungen von Institutionen wie IEA und BGR oder der Energiekonzerne (BP, ExxonMobile) für viel zu optimistisch einschätzen. So erwartet die BGR den Peak-Oil bis 2020 [12], während die ASPO/ EWG nach eigenen Analysen zu dem Schluss kommt, dass Peak-Oil bereits 2006 überschritten wurde [13]. Nach den Modellen der ASPO fällt die Öl-Förderung nach dem Peak-Oil in Form einer Glockenkurve zunächst wenig, dann jedoch stärker ab. Da nach Überwindung der weltweiten Rezession, ausgelöst durch die Finanzmarktkrise 2008, wieder mit einem Anstieg der Öl-Nachfrage zu rechnen ist, droht in naher Zukunft eine ständig wachsende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage und in der Folge ein starker Ölpreis-Anstieg. Energiekommissar Piebalgs veranschlagt die Lücke nach dem Peak Oil auf ca. 4% pro Jahr und empfiehlt als Ausweg aus der sich abzeichnenden Öl-Verknappung eine schnellere Umsetzung der Energiewende [14].
   

Verschwender USA:
Vergleich mit u.a.China
Energieverschwender USA
Großansicht/ Infos
Wachsende Konflikte um die zur Neige gehenden Öl-Rerserven:
In Erwartung einer wachsenden Schere zwischen Angebot und Nachfrage hat ein Wettlauf um die Öl-Reserven eingesetzt, besonders zwischen den Staaten mit dem größten Verbrauch und Import-Bedarf, allen voran den USA und China (2007 in Mt): Verbrauch| Förderung| Import: USA: 936| 318| 618; China: 365| 188| 177 [15].
Wie extrem ungleichgewichtig die Öl-Situation beider Länder jedoch ist, erschließt sich erst beim Einbeziehen der Bevölkerungszahlen: USA 302 Mio, China 1308 Mio. Bei einer Bevölkerung, die mehr als 4 mal so klein ist wie die Chinas, müssen die USA rund 3,5 mal so viel Öl wie China importieren. Der Verbrauch pro Kopf der USA ist mit 3099 kg mehr als 11 mal so groß wie der Chinas mit 277 kg . Auch im Vergleich mit weiteren großen Verbrauchsländern (Top 3-7) ragt die USA als der große Energieverschwender heraus: Japan 1844, Indien 111; Russland 873,  Deutschland 1367, Brasilien 576 [15] .
   
Ölreserven in Afrika
Ölreserven in Afrika: Factsheet bei bpb.de
Großansicht/ Daten
[bpb]

Die drei großen Öl-Verbraucher USA (Top1), China (Top2) und Russland (Top5) verfolgen ihre Öl-Interessen bisher vergleichsweise aggressiv und in Konkurrenz zu einander. Mit dem völkerrechtswidrigen Irakkrieg wollte die US-Regierung unter George W.Bush die reichen Öl-Reserven Iraks für sich sichern und darüber hinaus Einfluss auf die Öl-Förderländer in Nahost nehmen. Außerdem versuchen die USA die reichen noch wenig ausgebeuteten Öl-Reserven Afrikas für sich zu gewinnen, wie auch China. Im Sudan z.B. unterstützen Russland und China die dortige Regierung durch Waffenverkäufe, die aus den Öl-Verkauf an China finanziert werden, ohne sich an den Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen der Herrscher im Sudan zu stören [16]. Russland hat immer wieder versucht, seinen Einfluss auf die energiereiche Region um das Kaspische Meer und den ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan samt den Pipelines u.a. durch den Kaukasus zu sichern und auszudehnen, auch mit militärischen Mitteln (Tschetschenien ab 1999, Georgien 2008). In seiner Energienot versucht aber auch China zunehemend, aus dieser Region Öl und Gas per geplanten Pipelines zu importieren und gerät damit in Gegensatz zu Russland und EU-Ländern, die ebenfalls auf die Reserven in dieser Region angewiesen sind [17] . Wiederholt übte Russland über seine Öl- und Gaslieferungen nach Mittel- und Westeuropa politischen Druck aus, z.B. im Energiestreit mit Weißrussland um die Jahreswende 2006/7, wo im Januar 2007 zeitweilig die Druschba-Öl-Pipeline gesperrt wurde, und im Gasstreit mit der Ukraine um die Jahreswende 2005/6 und 2008/9 [18] .
Da die drei Mächte USA, Russland und China als permanente Mitglieder im UN-Sicherheitsrat  ihr Vetorecht nutzen können, hat ihre wachsende Konkurrenz immer wieder dazu geführt, dass der UN-Sicherheitsrat nicht zu stringentem Handeln fähig war, ein Hauptgrund z.B. dafür, dass im Iran-Konflikt bisher keine nennenswerten Fortschritte erreicht wurden. Auch verhinderte China bisher im Darfur-Konflikt, dass wirksam gegen die für den Völkermord in Darfur verantwortlichen Herrscher im Sudan vorgegangen wird [19].
   

Ölabhängigkeit
Energieabhängigkeit der EU-Staaten/ Globus Infografik
Großansicht/ Daten
Hohe Import-Abhängigkeit beim Erdöl:
Unter den Primärenergieträgern liegt Erdöl mit einem Anteil von weltweit rund 36 % an erster Stelle [20] . Viele Länder verfügen über keine eigenen Öl-Quellen oder die Inlandförderung reicht nicht aus, weshalb sie auf Öl-Importe angewiesen sind aus Förderländern, deren Produktion den Eigenverbrauch stark übertrifft, vor allem aus Saudi-Arabien und weiteren OPEC-Länder sowie Russland und Kanada. Erdöl wird hauptsächlich als Treibstoff genutzt und lässt sich in dieser Nutzungsart auch im Rahmen einer umfassenden Energiewende nicht einfach ersetzen, da andere Treibstoffe (z.B. Erdgas, Wasserstoff) eine geringere Energiedichte haben und nur aufwändig in Fahrzeugen transportierbar sind. Da sich in vielen Ländern die motorisierte Mobilität in der Tendenz ausweiten wird, sind sie in steigendem Maß von Ölimporten abhängig, die bei vielen Staaten zudem aus nur relativ wenigen Ländern stammt, woraus ein kritisches Maß an Abhängigkeit und Krisenanfälligkeit erwächst.
   
Energieabhängigkeit
Energieabhängigkeit der EU-Staaten/ Globus Infografik
Großansicht/ Daten

Der Primärenergieverbrauch Deutschlands betrug 2007 insgesamt 472,3 MtSKE, davon 33,8 % Öl, das zu 99,0 % importiert wurde [21] . Die Top3-Öllieferländer waren Russland (31,8 %), Norwegen (15,4 %) und Großbritannien (12,7 %) [22] . Da die Förderung Norwegens und Großbritanniens tendenziell zurückgeht, wird die Abhängigkeit von Russland noch wachsen, was besonders problematisch ist, da Russland in der Vergangenheit mit seinen Energieexporten poltischen Druck ausgeübt hat [23] .
Der Öl-Importanteil der gesamten EU aus Nicht-EU-Staaten wird von 82 % in 2005 auf prognostizierte 95 % in 2030 ansteigen [24].
    

Öl-Reserven in
labilen Regionen
Infografik: Stabile Ressourcen - labile Regionen / SPIEGEL-ONLINE
Großansicht
Instabile Förderländer:
Viele Erdöl-Exportländern sind politisch instabil: In Nigeria z.B. kam es immer wieder zu Unruhen oder Aufständen und zum zeitweiligen Ausfall von Öl-Förderkapazitäten [25] . Saudi-Arabien, dem mit Abstand größten Öllieferstaat, droht ein Umsturz mit der Gefahr eines drastischen Rückgangs der Ölförderung [26] . Die Konflikte in Nahost und der Golfregion haben erstmals 1973 eine schwere Ölkrise ausgelöst, ebenso die Golfkriege 1980-88, 1990/91 und 2003 (Irakkrieg). Auch künftig können Konflikte in dieser instabilen ölreichen Region so stark eskalieren, dass Öl-Staaten ihre Öllieferungen stark drosseln oder sogar stoppen. Im Konflikt um sein Atomprogramm hat Iran wiederholt damit gedroht, Öl als Waffe einzusetzen, z.B. die Straße von Hormus zu blockieren, sollte es z.B. von Israel oder den USA angegriffen werden. In solchen oder ähnlichen Konflikt-Szenarien wäre eine schwere weltweite Rezession wie bei der Ölkrise 1973 die wahrscheinliche Folge [27]. Auch Russland kann nach den zeitweiligen Lieferstopps von Öl bzw. Gas im Energiestreit mit Weissrussland bzw. der Ukraine nicht auf Dauer als verlässlicher Energielieferant gelten.
Vor allem Staaten, die im hohen Maße vom Ölimport aus wenigen labilen Ländern abhängen, werden damit erpressbar und geraten in Gefahr, durch Öl-bzw. Gasmangel in wirtschaftliche und politische Krisen getrieben zu werden. Auch aus diesem Grund sollten Staaten, die bisher stark vom Ölimport abhängen, die Energiewende forcieren, die zu einer Verringerung und gleichzeitig Diverzifizierung von Energieimporten führt.
   
OPEC-Förderquoten
OPEC-Förderquoten: Globus-Infografik 1855
Großansicht/ Daten
Erdölkartell OPEC:
Die Versorungssicherheit beim Erdöl ist auch dadurch gefährdet, dass wichtige Erdöl produzierende Länder 1960 das Rohstoff-Kartell OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) gegründet haben mit dem Ziel, Förderquoten zu vereinbaren und mittels Absprachen die Öl-Mengen und damit den Ölpreis zu beeinflussen. Die OPEC umfasst derzeit 13 Mitgliedsländer und förderte 2007 44,9 % des weltweiten Rohöls. Deutschland importierte in den 1970-ern über 90 % des Rohöls aus OPEC-Staaten, heute sind es nur noch 20 % [28] . Zwar war die Disziplin bei der Einhaltung der Absprachen bisher nicht besonders groß und insbesondere kleinere Förderländer haben oft mehr Öl exportiert als vereinbart war. Die Drosselung der Fördermengen seitens der OPEC 1973 in Reaktion auf den Yom-Kippur-Krieg mit Israel hat jedoch gezeigt, dass die OPEC zu geschlossenem Handeln fähig ist und die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession stürzen kann. Da die OPEC über 78 % der weltweiten Öl-Reserven verfügt, dürfte die Abhängigkeit von Öl-Importen aus OPEC-Ländern und damit die Macht der OPEC künftig eher steigen.
   

Treibhausgas-Reduktion:
Neben der oben skizzierten unsicheren Versorgungslage (Lücke zwischen Nachfrage und Angebot, hohe Importabhängigkeit, instabile Förderländer, Konflikte um knapper werdende Ölreserven) ist der Klimaschutz ein weiterer Hauptgrund, die energetische Nutzung von Erdöl im Zuge einer Energiewende möglichst schnell zu reduzieren. Durch die Verbrennung von Öl (z.B. als Heizöl oder Sprit in Motoren [29] ) entsteht das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2), das über den Treibhauseffekt entscheidend zur Klimaerwärmung beiträgt, eines der Hauptprobleme der bisherigen überwiegend fossilen Energieversorgung [30] . Selbst wenn künftig noch sehr viel mehr Erdöl, etwa in größeren Tiefen, gefunden werden sollte, darf es wegen des Treibhauseffekts nicht verbrannt werden: Soll die 2 °C-Schwelle nicht überschritten werden, dürfen nach aktuellen Berechnungen bis 2050 nur noch rund 750 Mrd. Tonnen CO2 emittiert werden. Würden aber allein nur die derzeit bekannten Reserven fossiler Energien verbrannt, entstünden bereits rund 4000 Mrd.Tonnen, also mehr als 5 mal so viel wie erlaubt [38] .
  

Erdöl als Rohstoff:
Bei der bisherigen überwiegend energetischen Nutzung von Erdöl wird oft vergessen, dass Öl zugleich ein wichtiger Rohstoff für die chemische Industrie ist. Die verschiedenen Ölsorten enthalten hochkomplexe wertvolle chemische Verbindungen, deren schlichte Verbrennung viel zu schade ist. Müssten solche Stoffe künftig synthetisiert werden, entstünden sehr hohe Kosten. Im Hinblick auf die Generationengerechtigkeit sollte die Verbrennung von Erdöl also möglichst schnell verringert werden.
   
Öl-Konflike
im Nigerdelta

Infos/ Großansicht
[dw-world]
Umweltschäden und soziale Konflikte:
Erheblich sind auch die Umweltschäden und sozialen Konflikte, die bei der Öl-Förderung und in Folge einer ungerechten Verteilung der oft immensen Öl-Einahmen immer wieder auftreten, wie folgende drei Beispiele exemplarisch zeigen:
Die Gewinnung von Rohöl aus Ölsänden in Kanda verursacht gewaltigen Abraum und Umweltschäden, u.a. Belastung von Böden und Gewässern mit Schadstoffen [31] .
Ölverseuchungen in Sibirien gefährden die Lebensgrundlage der dort ansässigen indigenen Chanten und Mansen, die kaum an den Öl-Einnahmen beteiligt werden [32]. Die Ölförderung im Niger-Delta durch den Shell-Konzern hat immer wieder die Existenz der Ogoni und anderer indigener Bevölkerungsgruppen gefährdet. Die Ogoni wehren sich gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen und streben eine Autonomie an. Es kam wiederholt zu Aufständen und Protesten gegen den Shell-Konzern, die teils mit Waffengewalt durch Truppen der Militärregierung unterdrückt wurden. Schätzungsweise über 1000 Ogoni wurden getötet und ihr Führer, der Bürgerrechtler Ken Saro-Wiwa, wurde zusammen mit 8 Mitstreitern 1995 nach einem Schauprozess durch ein Militärtribunal erhängt. Dies führte zu weltweiten Protesten u.a. gegen den Shell-Konzern. Nigeria wurde wegen seiner Menschenrechtsverletzungen aus dem Commenwealth of Nations ausgeschlossen [33]. Die Konflikte um die Ölförderung und die ungerechte Verteilung der Öleinnahmen dauern an, ein typisches Beispiel für das Phänomen des "Rohstoff-Fluchs" [34]
   
Ölpest
ölverschmierter Vogel/ Ölpest druch Tanker-Havarie
Großansicht/ Infos

Ölpest infolge von Havarien bei Tankern und Ölbohrinseln:
Neben Leckagen bei der Ölförderung und Pipelines haben vor allem Havarien bei Öltankern und Bohrinseln die schwersten menschgemachten Umweltkatastrophen aller Zeiten verursacht [35]. Durch mehr Sorgfalt und erhöhte Investitionen in Sicherheit und Umweltschutz hätten viele Schäden in der Vergangenheit vermieden oder zumindest gemindert werden können, prinzipiell lassen sich aber z.B. Tanker-Havarien bei der Vielzahl der Transporte nicht gänzlich ausschleßen. Ebenso wachsen die Havarierisiken bei Bohrinseln mit zunehmender Tiefe der Bohrungen. Der wirksamste Umweltschutz wäre eine drastische Reduzierung des Ölverbrauchs durch eine globale Energiewende. Die risikoreiche Öl-Förderung im Offshore-Bereich und die Vielzahl der Öltransporte könnte dann immer weiter reduziert werden.

 

 

  
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Presse-/ Online-Medien
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Radio- und Fernseh-
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Daten/Statistiken/ Infografiken: Aktuelles   (die jüngsten Datensätze)
Erdölländer
WE 2022
 Globus Infografik 17060
30.08.24    (2511)
dpa-Globus 17060: Ölmarkt weltweit
2022 wurden weltweit 4431|4574 Mt Erdöl gefördert|verbraucht (+5%| --- ggü.Vorjahr). Top10-Ölländer Förderung|Verbrauch (Anteil in %):
US 18,0 SA 12,9 RU 12,1 CA 6,2 IQ 5,0 CN 4,6 AE 4,1 IR 4,0 BR 3,7 KW 3,3⟩
US 21,8 CN 14,4 IN 5,2 SA 3,6 RU 3,5 JP 3,2 KR 2,7 BR 2,4 CA 2,1 MX 2,1⟩. Tabelle
Mit einem PEV-Anteil von 32% blieb Erdöl der wichtigste Primärenergieträger weltweit (), auch in Deutschland (34%, ).

Quelle: BGR  | Infografik  | Tabelle/Infos  | Serie 

| Erdöl | Primärenergie | Fossile Energien |
Öl-/Gasheizungen
DE 1979-2022
Die meisten Heizungen stammen aus dem letzten Jahrtausend | Statista
11.12.23    (2376)
Statista: Die meisten Heizungen stammen aus dem letzten Jahrtausend
Laut neuem GEG müssen ab dem 1.1.24 in den meisten Neubauten Heizungen mit mindestens 65% EE-Anteil eingebaut werden. Für Wohngebäude im Bestand gelten aber großzügige Übergangsfristen und verschiedene technologische Möglichkeiten, die Wärmewende in diesem Bereich wird daher vor allem im Zuge des Heizungstauschs am Ende der Nutzungszeit erfolgen. Vor diesem Hintergrund zeigt die Grafik den Anteil der Öl-|Gas-Heizungen in Deutschland nach Errichtungszeitraum. Mit fast 50%-Anteil ragt die Dekade 1990-1999 heraus, deren Heizungen bei einer Nutzungsdauer von 20 bis 30 Jahren ausgewechselt werden müssen, wobei die Wärmepumpe in vielen Fällen die nachhaltigste Variante ist (). In Neubauten zeigt sich bereits ein deutlicher Trend hin zu Wärmepumpen ().

Quelle: Bundesverband Schornsteinfegerhandwerk
Statista: Infotext  Infografik 

| EW-Wärme | Erdgas | Erdöl |
Erdöl-Potenzial
WE-Regionen 2021
47% des problemlos förderbaren Öls liegt im Nahen Osten | Statista
08.08.23    (2354)
Statista: 47% des problemlos förderbaren Öls liegt im Nahen Osten
Die Menschheit hat seit Beginn der Erdölgewinnung ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts 210 Gt Erdöl verbraucht, das verbleibende Potenzial wird auf 747 Gt geschätzt (245 Gt Reserven* + 502 Gt Ressourcen*). Die Grafik schlüsselt das Gesamtpotenzial auf nach Weltregionen und nach Art: Reserven | Ressourcen konventionell** | Ressourcen nichtkonventionell** (in Gt):  Naher Osten  114|31|6  Lateinamerika  51|26|52  Nordamerika  35|26|157  GUS, GE, UA  20|72|30  Afrika  17|28|11  Asien u. Australien  6|25|30  Europa  2|5|5 .
47% der Öl-Reserven (leicht förderbar) liegen also im Nahen Osten, gefolgt von Südamerika, dort vor allem Venezuela. Europa dagegen ist die mit weitem Abstand ölärmste Weltregion.
Beim Verbrennen von 1 Tonne Erdöl werden rund 3 Tonnen CO2 emittiert; würden 1/3 der Reserven als Treibstoff oder zum Heizen genutzt, entstünden also 245 Gt CO2, fast 251 Gt, das aktuelle CO2-Restbudget für das 1,5-Grad-Ziel.

* Rohstoffvorkommen, die mit aktueller Technik rentabel förderbar sind, heißen "Reserven", andernfalls "Ressourcen"
** falls Erdöl aus der Lagerstätte einfach förderbar ist, heißt es konventionell, andernfalls ist es gebunden z.B. in Sänden (Ölsand) oder Gesteinen (Ölschiefer)

Quelle: BGR

Statista: Infotext  Infografik 

| Erdöl |
Daten/Statistiken/ Infografiken: Archiv   (jahrgangsweise chronologisch)
Jahrgang:  06  07  08  09  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24 

  
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Daten-Extraseite Vielfältige weitere Informationen bietet die Extraseite:
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Dokumente: Aktuelles   (die jüngsten Datensätze)
Production-Gap-Report 2021
Ariadne-Report
11.10.21    (141)
UNEP: Production Gap Report 2021
Im Vorfeld des UN-Klimagipfels COP26 publiziert UNEP seinen jährlichen "Production Gap Report", der die Diskrepanz analysiert zwischen der von Regierungen geplanten Produktion fossiler Energien und jener Menge, die vereinbar wäre mit dem Klimaabkommen von Paris, also der Bergrenzung der globalen Erwärmung auf unter 2°C, möglichst sogar auf 1,5°C. Laut Report wollen die Staaten, die das Paris-Abkommen unterzeichnet haben, jedoch bis 2030 240% mehr Kohle, 71 % mehr Erdgas und 57% mehr Erdöl fördern als vereinbar mit dem 1,5-Grad-Ziel. Auch werden die fossilen Energien global immer noch weitaus stärker subventioniert als die erneuerbaren. Der Report fordert stattdessen eine beschleunigte Dekarbonisierung.

Überblick/ Hintergrund/ Downloads  

| Treibhausgase | Fossile Energien | Kohle | Erdöl | Erdgas | Klimaerwärmung | 2 °C - Schwelle |
WEO-2014
WEO-2014
12.11.14    (114)
IEA: World Energy Outlook 2014
Jährlich im November veröffentlicht die IEA ihren "World Energy Outlook" (WEO), eine umfangreiche Datensammlung zur Entwicklung der Primärenergieträger in der Vergangenheit sowie Prognosen, in diesem Jahr erstmals bis zum Jahr 2040, samt daraus sich ergebender Konsequenzen für die Versorgungssicherheit sowie den Umwelt- und Klimaschutz. Erfasst werden die nicht regenerierbaren Energiequellen (Öl, Kohle, Gas, Atomkraft) und einige der regenerierbaren (Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Biomasse) im Hinblick auf Energienachfrage und - angebot sowie Energiehandel und Investitionen in Infrastruktur. 2014 zählen u.a. die Gas- und Ölschwemme, verursacht durch Fracking in den USA, zu den Schwerpunktthemen. Aus diesem Datenpool werden ergänzend diverse Statistitiken zu den energiebedingten CO2-Emissionen abgeleitet. Zunehmend werden auch Aspekte wie Energieverteuerung und Folgen der Klimaerwärmung analysiert. Wie schon in den letzten Jahren sieht die IEA die Risiken wachsen, dass das 2°C-Ziel weit verfehlt wird und schlägt deshalb verschiedene Maßnahmen zum drastischen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen vor.
  
Informationen: Überblick/ Inhaltsverzeichnis/ Bestellung / Presse-Präsentation  
Download: Pressepräsentation mit den zentralen Aussagen und Infografiken [pdf]

| Energie | Fossile Energien | Erdöl | Kohle | Erdgas | Atomenergie | Erneuerbare | Windenergie | Solarenergie | Wasserkraft | Biomasse | Fracking | Treibhausgase | Klimaerwärmung | 2 °C - Schwelle |
Fossile Energien
EWG-2013
fossile Energien-Prognosen
26.03.13    (113)
Energy Watch Group: Fossile und nukleare Brennstoffe - die künftige Versorgungssituation
Während die IEA in ihrem WEO 2012 eine weitere Ausweitung der Förderung bei Erdöl und Erdgas aufgrund neuer Fördermethoden wie Fracking für realistisch hält, prognostiziert die Energy Watch Group (EWG) in ihrer neuen Studie das baldige Überschreiten des Fördermaximums (Peak) und danach das schnelle Absinken.
  
Download:  Presseerklärung  Präsentation  Kurzfassung (1,5 MB)  Langfassung (4,2 MB)

| Erdöl | Erdgas | Kohle | Uran | Fossile Energien | Fracking |
Dokumente: Archiv   (jahrgangsweise chronologisch)
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Energiestudien
Energiestudie Erdöl
Geht die Kohlenstoff-Ära zu Ende?
Erdöl im 21. Jahrhundert - Mangel oder Überfluss?
  
Mineralölwirtschaftsverband (MWV): Homepage
www.mwv.de

Mineralölwirtschaftsverband (MWV)
Homepage: www.mwv.de   

Inhalt: aktuelle und Hintergrund-Infos, Daten/ Statistiken,
Jahresbericht mit Branchennachrichten und Daten
Mineralölzahlen 2004 [pdf, 348 KB]    Mineralölzahlen/ Tabellenblätter [zip, 998 KB]

  

Energieagenturen

Energieagentur NRW: www.ea-nrw.de
Deutsche Energie Agentur (DENA): www.deutsche-energie-agentur.de
International Energiy Agency (IEA): www.iea.org
Energiebilanzen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW):
www.ag-energiebilanzen.de 
   
Eine Fülle von Energiedaten bieten insbesondere auch die BAFA und das BMWI
(im folgenden:)

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
BAFA
www.bafa.de

Das Bundesamt stellt eine Fülle von Informationen, Daten und Statistiken bereit, u.a. auch zum Thema Energie: Erdgas, Rohöl, Mineralöl, Steinkohle,
www.bafa.de/ener/index.htm
Die umfangreichen Statistiken finden Sie unter:
http://www.bafa.de/ener/statisti.htm
 

Bundesministerium für
Wirtschaft BMWI
www.bmwi.de

Das Ministerium bietet einige Statistiken zum Thema Energie und Links auf weitere Datensammlungen an:
www.bmwi.de/Homepage/Politikfelder/Energiepolitik/Energiedaten/Energiedaten.jsp
  
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[1] Wikipedia: Erdöl (Z 02.12.08)
[2] Esso: Oeldorado 2003 (Z 02.12.08)
[3] dpa: Kanada überholt Irak. Ölreserven schnellen in die Höhe.[vistaverde, 31.01.03]
[4] Presseartikel: Ölsand /Teersand
[5] BGR: Energiestudie 2007  (Z 02.12.08)
[6] Statt der "Ressourcen" gibt die BGR  in [5] das sog. "Gesamtpotenzial" (kumulierte Förderung + Reserven + Ressourcen) an:  396,0 Gt. Aus den Daten der BGR-Infografik können die Öl-Ressourcen berechnet werden: Die gesamten nicht regenerativen Ressourcen betragen 17.199 Gt SKE, darunter 0,7 % konventionelles und 2,1 % nicht-konventionelles Erdöl, zusammen also 481,572 Gt SKE oder 337,1 Gt RÖL (da  1 SKE = 0,7 RÖL).
In der Kurzstudie: Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen 2007 (10,0 MB, 24.11.08) veranschlagt die BGR in Tabelle 1 (pdf  S.13) die Ressourcen auf  82 Gt Erdöl + 250 Gt Ölsand-/Schiefer = 332 Gt Rohöl insgesamt.
[7] Worldwatch Institute: State of the World 2004: Special Focus: The Consumer Scociety, zusasmmengefasst in: dpa/vistaverde: Weltweite "Konsumentenklasse" bedroht die Zukunft des Planeten (26.4.2004)
[8] Dynamische Reichweite von Erdöl mit den BGR-Werten 2007 (siehe [5]):
Reserve R = 163,5;   Anfangsverbrauch A = 3,9;     Annahme: jährliche Steigerung um 2 %.
Sei V(k) der Verbrauch im k.ten Jahr, k = 1,...,n.  Dann bilden die Verbräuche V(1), ..., V(n) eine geometrische Folge und für ihre Summe V(1) + ... + V(n), die gleich R ist, gilt die bekannte Formel :
R = A • (qn - 1) / (q - 1) mit q = 1+ 2 % = 1,02. Einsetzen ergibt:
163,5  = 3,9 • (1,02n - 1) / 0,02. Auflösen nach n liefert  n ≈ 31.
  => Vertiefende Informationen: Dynamische Reichweite als Funktion der Wachstumsrate p
[9] Berechnet aus den Primärenergiedaten 2006/ 2007 (Z 02.12.08):
2006: 35,7 % von 493,6 MtSKE = 176,2 MtSKE = 123,4 MtRÖL
2007: 33,8 % von 472,3 MtSKE = 159,6 MtSKE = 111,7 MtRÖL
Rückgangsquote = ( 1 - 111,7/123,4) = 9,4 %.
Hinweis zur Umrechnung:  1 MtSKE = 0,7 MtRÖL.
[10] energiekrise.de: Einführung - Energieträger Erdöl (Z 02.12.08)
[11] Die ASPO (Association for the study of Peak Oil &Gas) wurde im Dezember 2000 vom Öl-Experten Colin J. Campbell auf einer Tagung an der TU Clausthal (Harz) initiiert mit dem Ziel, ein weltweites Netzwerk aufzubauen aus Wissenschaftlern und Öl-Experten, die unabhängig sind von der OPEC und den Energie-Konzernen samt ihren Organisationen (vor allem die IEA), um die Reserven und Förderung beim Öl / Gas zu erforschen und kritisch zu bewerten vor dem Hintergrund der Frage, wie lange die Nachfrage nach Öl / Gas noch gedeckt werden kann. Der Geo-Physiker Kjell Aleklett (Uni Uppsala, Schweden) ist Präsident der ASPO, die inzwischen in vielen Ländern weltweit vertreten ist, vor allem auch im Gründungsland Deutschland.
[12] BGR: Energiestudie 2007 (10,6 MB, Stand: 31.12.07), Vorwort S.5.
[13] a) energiekrise.dePeak Oil is now! (Z 19.11.08)
b) Energy Watch Group (EWS): Zukunft der weltweiten Erdölversorgung [610 KB, Mai 2008]
[14] Andris Piebalgs (EU-Energiekommissar): Die Strategie der EU in der Energie- und Klimapolitik - Ist die Energieversorgung langfristig gesichert? (Rede beim Swiss Energy Congress am 14.01.08 in Bern)
[15] esso.de/ ExxonMobil: Oeldorado 2008 [pdf, 1,7 MB; ohne Datum]
[16] Amnesty International/taz: Moskau und Peking töten in Darfur. Menschenrechtler werfen Russland und China Aufrüstung von Sudans Militär vor, trotz UN-Waffenembargo [taz 09.05.07]
[17] Jahn Hohhein: China auf der Suche nach Energie. Die Chinesen versuchen zusätzlich, aus ihren westlichen Nachbarländern mehr Erdöl und Gas zu importieren [vdi-nachrichten 28.11.08]
[18] Der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine jeweils um die Jahreswende 2005/6 und 2008/9 samt seinen Konsequenzen für die Energieversorgung der EU-Länder wird detaillierter in der Seite zum Erdgas beschrieben, ebenso die Hintergründe der geplanten Nabucco-Pipeline, mit der kaspisches Erdgas über die Türkei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Österreich nach Mittel- und Westeuropa transportiert werden soll.
[19] "Die geopolitische Rolle Chinas im Sudan trägt ebenfalls zur Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft in der Darfur-Frage bei. Für Peking ist der Sudan der zweitgrößte Handelspartner in Afrika: 2006 erreichte der Handelsaustausch 2,9 Milliarden US-Dollar; China kauft 65 Prozent des sudanesischen Erdöls. Außerdem bezieht das Regime al-Baschir den größten Teil seiner Waffen aus China - einschließlich jener Gewehre, mit denen die Menschen in Darfur getötet werden" [zitiert aus: Gérard Prunier: Darfur - Motive eines Völkermords, Le Monde diplomatique 09.03.07]
[20] Daten für 2007:  Erdöl 3952,8 Mt RÖL; Primärenergie gesamt: 11099,3  Mt RÖL;
S.41 in: BP-Statistical Review 2008 [6,3 MB], %-Anteile aus: BP-Primärenergie (Z 12.01.09)
[21] a) AGEB-Statistik: Primärenergieverbrauch Deutschland 2007 [31.01.08]
b) Im Jahr 2007 betrug der Ölverbrauch Deutschlands 108,1 Mt, davon wurden 107,0 Mt, also 107/108,1 =  99,0 % importiert. Daten aus: bpb: Energie in Deutschland. Wie abhängig ist Deutschland von Energieimporten [05.09.08]
[22] Globus-Infografik: Deutschlands Öl-Lieferanten [22.02.08]
[23] Die Energieabhängigkeit von Russland wird detaillierter im Dossier "Energieabhängigkeit" analysiert.
[24] Globus-Infografik: Auf  fremde Quellen angewiesen. [01.01.09]
[25] siehe [33] und [34]
[26] a) Michael Thumann: Die große Öl-Sucht. Die Terroranschläge in Saudi-Arabien treffen den Westen im Mark. Den das Königreich besitzt ein Viertel der Welt-Ölresevern [ZEIT 24/03.06.04]
b) Kapitel "Saudi-Arabien", ab S.116, in: Bahman Nirumand: Der unerklärte Weltkrieg. Eine Analyse des Nahost-Konflikts, August 2007, ISBN-13: 978-3940153012, 256 S., bei Amazon.de ab 9,90 €.
[27] Krisenszenarien zum Nahost- und Iran-Konflikt werden im Artikel "Ölpreis 2007: 65 oder 250 Dollar?" [faz.net 09.06.06] anlässlich des damaligen Libanonkriegs im Juli/August 2006 analysiert. Die dortigen Szenarien sind auch aktuell interessant.
[28] a) Globus-Infografik: OPEC - Die Mitglieder und ihre Förderquoten [18.01.2008]
b) Globus-Infografik: Die Bilanz des Ölkartells [26.09.2008]
[29] a) Bei einer Ölheizung entstehen im Durchschnitt 309,1 g CO2 pro kWh Heizenergie. Daten aus: GEMIS 4.14, Stand Sep. 2002, zitiert aus: gasag.de  (Z 13.01.09)
b) Die Verbrennung von 1 Liter Benzin bzw. Diesel erzeugt 2,4 bzw. 2,7 kg CO2.
Laut Artikel "Diesel oder Benziner: Wer ist der CO2-Musterknabe? " [10.04.08] gilt im Durchschnitt bei einem Verbrauch von 5,9 l/100 km:
Diesel-Motor: 158 g CO2/km, also 15800 g/5,9 l = 2678 g/l = 2,7 kg/ l
Otto-Motor: 139 g CO2/km, also 13900 g/5,9 l = 2356 g/l = 2,4 kg/ l.
[30] Die Klimaerwärmung durch das Verbrennen fossiler Energien wird detaillierter in der Seite "globale Erwärmung" beschrieben.
[31] Reiner Luyken: Die Scheichs aus Kanada. Im Teersand der Tundra stecken die zweitgrößten Ölvorkommen der Welt. Ihre Förderung verursacht riesige Umweltschäden. [ZEIT 46/ 06.11.08,S.38];   siehe auch [4] .
[32] a) Vera Thümmel: Am Dreck gestorben. Über die Hälfte von Russlands Erdöl wird im autonomen Bezirk der Chanten und Mansen gefördert. Als Folge davon verlieren die "kleinen Völker des Nordens" ihre Traditionen. [taz 02.10.04]
b) Vera Thümmel: Ethnie und Region. Die rasante Intensivierung der Ölförderung seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion brachte den Lebensraum der Chanten an den Rand einer Umweltkatastrophe [taz 02.10.04]
[33] a) Wikipedia: Konflikt im NigerdeltaOgoniKen Saro-Wiwa ,  Shell-Konzern  (Z 13.01.09)
b) Ken Saro-Wiwa: Flammen der Hölle. Nigeria und Shell: Der schmutzige Krieg gegen die Ogoni, Rowohlt Tb Juni 2002, ISBN-13: 978-3499139703, 255 S., bei Amazon.de ab 13,88 €  ( Z 13.01.09)
[34] a) Fischer Weltalmanach 2008: Bewaffneter Konflikt im Nigerdelta [bei: bpb.de]
b) dw-world: Fluch des Öls: Konflikte im Nigerdelta. Ölreichtum schafft Armut und Gewalt. Kein anderes Land zeigt das so deutlich wie Nigeria [17.08.08]
c) Wikipedia: Konflikt im Nigerdelta (Z 13.01.09)
d) Domonic Johnson: "Schwarzer Februar" in den Ölfeldern. Großoffensive bewaffneter Rebellen in Nigeria gegen die Regierung und die internationalen Ölkonzerne als Reaktion auf Luftangriffe des Militärs. Am schwersten betroffen ist Shell. [taz 21.02.06]
e) Harald Neuber: "Schwarzer Februar" in Nigeria: Eine Rebellenorganisation im Nigerdelta macht gegen internationale Ölkonzerne mobil [Telepolis 19.02.06]
[35] a) Infografik: Öl-Katastrophen durch Tankerhavarien  [20.11.02]
b) Tagesschau.de: Schwere Tankerunfälle 1970 - 2002  [20.11.02]

c) Havarie der Ölplattform "deepwater horizon" am 20.4.10 im Golf von Mexiko: Presseartikel  Infografiken
[36] a) Wikipedia: Erdöl > alternative Ansätze
b) Aktuelle Vertreter der abiotischen Theorie beziehen sich u.a. auf den US-Astrophysiker Thomas Gold, der die gängige Lehrmeinung (Erdöl/Erdgas entstehen durch Zersetzung organischen Materials) ablehnt und stattdessen die These vertritt, Öl und Gas seien die Stoffwechselprodukte spezieller druckresistenter Bakterien in der Erdkruste, die die angeblich schon seit der Entstehung der Erde reichlich in den Tiefen vorhandenen Kohlenwasserstoffe anaerob abbauen (siehe: Thomas Gold > Abschnitt: Kontroversen)
Hintergrund und aktuelle Infos zur abiotischen Theorie und deren Vertreter bietet die Antwort zur Frage "Ich habe gelesen, dass Erdöl „abiotisch“ in der Erdkruste aus Methan entstehen soll – dann ist es doch eigentlich unendlich verfügbar, oder?" in der Webseite bei oelschock.de
c) 3sat-hitec: Abiotische vs. gängige Öl-Therie [26.07.10]
[37] siehe [36]   
[38] a) Meinshausen et al.: Klima-Studie: Ziele für die Treibhausgasreduktion zum Begrenzen der globalen Erwärmung auf höchstens 2 ° C. [30.04.09]
b) WBGU: Sondergutachten 2009: Kassensturz für den Weltklimavertrag: Der Budgetansatz [01.09.09]

Stand: 26.07.10/zgh Thema Energie & Ressourcen  
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