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Druschba-Pipeline | Lexikon | |
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Die Druschba-Pipeline wurde 1959 vom damaligen Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) initiiert, um die Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts mit Rohöl zu versorgen. Daher stammt auch der Name "Druschba" ("Freundschaft"). Inzwischen ist die Pipeline zur Hauptexportroute für Erdöl aus West-Sibirien nach Ost- und Mitteleuropa geworden. |
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Förderung |
Die Druschba-Pipeline ist eine der größten der Welt.
Schätzungen zufolge fließen täglich rund 1,2 Millionen Barrel Rohöl durch die Pipeline, darunter 0,5 Mio Barrel für Deutschland. Die Kapazität der Pipeline wird auf über 2 Millionen Barrel geschätzt. |
Umweltprobleme |
Die Druschba-Pipeline gilt als veraltet und pannenanfällig. Mehrfach versickerte Öl durch Lecks und verseuchte großflächig Boden und Gewässer entlang der Pipeline, zuletzt im Juli 2006. Ölpest in Russland 2001 |
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Aktuelles/ Archiv | |
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Die vertragswidrige zeitweilige Schließung der Druschba-Pipeline durch Russland vom 8.-11.1.2007 infolge des Energiestreits zwischen Russland und Weißrussland löste in der EU eine intensive Diskussion über Energieabhängigkeit und Versorgungssicherheit aus. In Deutschland standen dabei die möglichst zügig umzusetzende Diversifizierung der Primärenergiequellen und Szenarien zum künftigen Energiemix sowie der Atomausstieg im Vordergrund. |
Energiestreit zwischen Russland und Weißrussland |
Tiefere Ursache des Energiestreits sind wachsende politische Differenzen zwischen Russland und Weißrussland, auch auf der persönlichen Ebene der Präsidenten Putin und Lukaschenko. Um Weißrussland den eigenen Interessen gefügig zu machen, erhöhte Russland zum 1.1.07 drastisch den bisherigen Freundschaftspreis von 46 auf 100 US-Dollar (USD) pro 1000 m³ Gas. Weißrussland reagierte mit der Ankündigung einer Transitgebühr von 45 USD pro Tonne russischen Rohöls. Daraufhin erhob Russland einen Zuschlag von 180 USD pro exportierter Tonne weiterverarbeiteten Öls aus Weißrussland
nach Russland. Diese Exportgebühr zwang Weißrussland zum Nachgeben, da ein Großteil der Einnahmen Weißrusslands aus dem bisher extrem lukrativen Export von Erdölprodukten nach Russland herrührt. |
Presse-/ Online-Medien Datenbank |
Der Presse-/Medienspiegel (Tages-, Wochenzeitungen, Monatszeitschriften und Online-Medien sowie Infos aus Newslettern von Umweltverbänden und NGOs) bieten vielfältige aktuelle und Hintergrund-Informationen. Alle Datenbank-Einträge zur Stichwortkombination "Russland"+"Weißrussland": => Jahrgang: 2007 |
Daten/ Statistiken/ Infografiken | |
Deutschland bezieht pro Tag rund 0,5 Mio
Barrel Rohöl über die Druschba-Pipeline, rund 19 % des täglichen Gesamtbedarfs an Rohöl von 2,6 Mio
Barrel. Die gesamte EU deckt rund 12,5 % ihres Rohölbedarfs über die Druschba-Pipeline. |
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Großansicht [SPIEGEL] |
Infografik: Von Russland nach Westeuropa. Wichtige Öl- und Gaspipelines Die Landkarte zeigt den Verlauf wichtiger Pipelines für Erdöl und Erdgas von Sibirien nach Ost- und Mitteleuropa. Die Ölpipeline "Druschba" ist grün eingezeichnet. Sie teilt sich in Weißrussland in einen größeren Nordteil, der über Polen nach Deutschland führt, und einen Südteil über die Ukraine nach Tschechien, Slowakei und Ungarn. Außerdem sind in der Landkarte erschlossene und nachgewiesene Gasfelder sowie geplante Gaspipelines eingezeichnet, u.a. die geplante Ostsee-Pipeline. Eine Großansicht der Grafik ist über den Artikel: "DRUSCHBA"-PIPELINE. Ein Netz nach Deutschland [SPIEGEL 8.1.07] online abrufbar. |
Großansicht 14 Tage [FR] |
Infografik: Ölpipeline "Druschba" Die Landkarte zeigt den Trassenverlauf der Druschba-Pipeline im Bereich Ost- und Mitteleuropas. Die rund 5000 km lange Pipeline, die Rohöl aus Westsibirien transportiert, verzweigt in Weißrussland in einen Nordstrang, der über Polen nach Schwedt und Leuna in Deutschland führt, und in einen Südstrang, der über die Ukraine in die Länder Ungarn, Kroatien, Slowakei und Tschechien führt. Die Grafik ist eingebettet in den Artikel: Ölhahn nach Europa zugedreht. Lieferunterbrechung hat aber zunächst kaum Einfluss auf den Preis / Versorgung in Deutschland gesichert [FR, 09.01.07, 14 Tage online] |
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=> Erdöl: Daten-Sammlung |
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=> Ölpeis: Daten-Sammlung |
interne Links | |
Agenda 21 Lexikon: | BTC-Pipeline Fossile Energien |
Spezials: | Energieabhängigkeit Energiemix/ nachhaltige Eenergieversorgung Konflikte um Ressourcen |
Agenda 21 Themen: | Energie |
externe Links / weiterführende Informationen | |
externe Lexika |
Druschba-Trasse Transneft [Wikipedia] Druschba-Pipeline [politikerscreen] |
Unterricht | |||
Unterrichtsmaterialien |
Die obigen Informationen können als "Rohmaterial" für den Unterricht genutzt werden. Direkt für den Unterricht aufbereitete Materialien im engeren Kontext der Druschba-Pipeline sind nach unseren Recherchen noch nicht vorhanden. Sie werden nach Bekanntwerden hier eingestellt. |
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Anknüpfungspunkte |
Der zeitweilige Sperrung der Druschba-Pipeline im Januar 2007 kann als Ausgangspunkt für die Problematisierung der großen Energieabhängigkeit Deutschlands von Energieimporten gewählt werden: bei der Primärenergie insgesamt beträgt der Importanteil rund 76,8 %, bei Erdöl 97 % und bei Erdgas 82 %. Besonders problematisch ist der immer noch hohe Anteil von Erdöl und Erdgas aus nur wenigen Ländern, vor allem aus Russland, dessen politisches System eine Mischung von Demokratie und Diktatur ( "Demokratur") darstellt, weshalb viele Experten Russland auf Dauer als unsicheren Energielieferanten eingeschätzen. Problematisch ist aber auch der vergleichsweise hohe Anteil von rund 1/5 des täglichen Rohölbedarfs Deutschlands (rund 2,6 Mio Barrel) über nur eine einzige Pipeline. Zwar gelten Pipelines rein technisch unter Normalbedingungen als vergleichsweise sichere Transportsysteme, sie sind jedoch anfällig für Sabotage und werden von den Einspeise- und Durchleitungsstaaten für politische Zwecke missbraucht, wie der Energiestreit zwischen Russland und Weißrussland im Dezember 2006 und Januar 2007 wieder einmal zeigte. Dringend notwendig für Deutschland wie für die gesamte EU ist daher eine zügige Diversifizierung der Primärenergiequellen wie auch der Transportwege mit dem Ziel, die Energieabhängigkeit besonders von problematischen Ländern wie Russland zu verringern und insgesamt die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Dazu können im Unterricht folgende Aspekte problematisiert werden: Erhöhung der Energieeffizienz und Reduzierung der Energieverschwendung; Ausbau Erneuerbarer Energien; Atomausstieg vs. AKW-Laufzeitverlängerung/ AKW-Ausbau, Perspektiven und Umsetzungsmöglichkeiten der Energiewende. |
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Lage der Menschen in Öl-Regionen |
Ein weiterer ergiebiger Aspekt für den Unterricht ist die Frage, wie die Lage der Menschen in den Regionen Sibriens ist, aus denen das Rohöl der Druschba-Pipeline stammt, insbesondere die Frage, ob die Bevölkerung vor Ort - insbesondere die indigene - Teil hat am Ölreichtum oder ob sich der Rohstoffreichtum umgekehrt als Rohstofffluch erweist, wie in vielen anderen Regionen der Erde. | ||
Lage der indigenen Völker Westsibiriens | Dazu ist der Bericht von Vera Thümmel sehr interessant. Die Ethnologin lernte während einer Forschungsreise nach Westsibirien Kolja, einen 28 jährigen Chanten, und seine Familie kennen. Ihr Bericht verquickt geschickt die sich dramatisch verschlechternde Lage der Chanten-Familie mit Hintergrund-Infos zur Öl-Gewinnung und die Geschichte der Region auf dem Hintergrund der Entwicklung Russlands in den letzten Jahrzehnten.
Ergänzende und vertiefende Hintergrund-Informationen zu den Chanten und ihren Widerstand bietet der folgende Überblick:
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Weitere Einblicke in die Bedingungen, unter denen Erdöl und Erdgas in Sibrien gefördert wird, vermittelt der FR-Artikel "Die Wärme aus der eisigen Kälte", von Stefan Koch [Frankfurter Rundschau, 9.2.07, S. 28, nur in der Printausgabe] Auf folgende Fragen gibt der FR-Artikel antwort: Woher kommt das Gas, das Öl? Wie wird es gefördert? Unter welchen Bedingungen? Und wie helfen deutsche Fachleute dabei? Berichtet wird über ein Fördercamp in der Region Nowy Urengoi, aus der fast 1/3 des Erdgases für Deutschland stammt. Dort betreibt die Firma Achimgas, ein Joint Venture der deutschen Wintershall und der russischen Gazprom, die Bohranlage HR500. |
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Stand: |
=> Energieabhängigkeit Energiemix |
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