2. Was gab den Anstoß zu unserem Vorhaben?
Ausgangssituation der GS Dehme

Die Grundschule Dehme ist eine zweizügige Gemeinschaftsschule der Stadt Bad Oeynhausen und liegt am Südhang des Wiehengebirges direkt in den Weserauen. Die „Idylle“ wird jedoch stark getrübt durch die exponierte Lage direkt an der sehr stark befahrenen B 61 (mehr als 20000 PKW / LKW täglich).

Zur Zeit besuchen 180 Schüler/innen die Schule, davon ca. 30% spätausgesiedelte Kinder. Viele Familien der Spätaussiedler leben in Übergangswohnheimen. Das führt zu einer sehr hohen Fluktuation in der Schüler/-innenschaft, denn i.d.R. suchen die Aussiedler bald nach neuen Wohnungen und verlassen den Schulbezirk.

Die Kinder an der GS Dehme werden von 12 Lehrerinnen, 1 Lehrer und 2 Lehramtsanwärterinnen in der Altersstruktur von 26 bis 56 Jahren unterrichtet.

Das Projekt „Naturnahe Schulgelände-gestaltung“ wurde im Zeitraum von 1996 bis 1998 geplant und von April 1998 bis Sommer 2000 praktisch umgesetzt.

Das Gelände und der Schulhof waren bis auf Teilbereiche den Kriterien Pflegeleichtigkeit und Funktionalität untergeordnet. Die Asphaltierung der größten Fläche vermittelte eine eher bedrückende als anregende Atmosphäre und lud als Gesamtheit nicht oder nur bedingt zum phantasievollen und kreativen Spielen, Bewegen, Lernen und Experimentieren ein

Durch mangelnde Wahrnehmungs- und Bewegungsanreize wurden Aggressionen und Rücksichtslosigkeit oft noch verstärkt.

Die o.a. Gründe sowie die Tatsache, dass durch den Bau einer Schallschutzwand 1997 als Abgrenzung zur B 61 große Teile eines Gehölzstreifens zerstört wurden und der Schulhof so verkleinert worden war, führten zu einem akuten Handlungsbedarf. Demzufolge beschloss die Schulkonferenz, eine grundlegende Neuplanung und Gestaltung des gesamten Schulgeländes durchzuführen.

Besondere Berücksichtigung fand bei den Planungen der vorhandene, baufällige Fahrradunterstand, der sich im nördlichen Schulhofbereich befand, so dass täglich etwa 100 - 120 Kinder morgens und mittags den Pausenhof überqueren mussten, was immer wieder auch zu gefährlichen Situationen führte.

Nach einer Planungsphase mit allen Beteiligten begann im April 1998 die Umsetzung des Gestaltungskonzeptes im Schulhofbereich.

Das Schulträger genehmigte 1999 nach vielen Diskussionen das Bauvorhaben „Überdachter Fahrradständer mit Dachbegrünung“. Die GÖS-Förderung zeigte sich als ein bedeutsames Argument bei den Verhandlungen mit Politik und Verwaltung.

Planung, Statik und Materialkosten für die Baumaßnahme übernahm die Stadt Bad Oeynhausen.

Das Konzept der extensiven Dachbegrünung wurde in Absprache und Kooperation mit dem Umweltamt und dem Gartenhof der Stadt Bad Oeynhausen entwickelt.

Die Ifas Minden übernahm die bauliche Umsetzung mit Arbeitskräften, die zum Gartenarbeiter umgeschult werden sollten.

April 2000