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Kampagne für saubere Kleidung

Clean Clothes Campaign (CCC)
 
 
 


Hintergrund

Die bundesweite Kampagne, getragen von zahlreichen Organisationen aus dem gewerkschaftlichen, kirchlichen und entwicklungspolitischen Umfeld will den VerbraucherInnen in unserem Lande am Beispiel der Textilindustrie die ökonomischen, sozialen und ökologischen Probleme vor allen in den Entwicklungsländern bewusst machen, die sich aus den dortigen Produktionsbedingungen ergeben. Diese Produktionsbedingungen verletzen häufig elementare Menschenrechte, schädigen Ökosysteme und vertiefen im Zuge der Globalisierung die Ungleichheit zwischen reichen und armen Ländern und deren Abhängigkeit als Rohstofflieferanten oder Billiglohn-Länder.
 

Ziele

Dagegen will die Kampagne:
  • bessere Arbeitsbedingungen in der weltweiten Bekleidungsproduktion durchsetzen.
  • den Einzelhandel zur Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards entlang seiner Beschaffungswege verpflichten.
  • in konkreten Fällen von Arbeits- oder Menschenrechtsverletzungen die Betroffenen unterstützen.

Ein wesentlicher Weg, diese Ziele zu erreichen, ist die Aufklärung der VerbraucherInnen über die Bedingungen der Textilproduktion vom Anbau bis schließlich zur "Entsorgung" durch Altkleidersammlungen. Mit dieser Aufklärung verbunden ist das Bewußtwerden einerseits der sozialen und ökologischen Verantwortung, die wir als Konsumenten in den reichen Ländern durch den Kauf solcher Produkte für die oft unmenschlichen und umweltschädigenden Bedingungen entlang der Produktions- und Verteilungskette tragen, andererseits aber auch der Macht, die kollektive Umorientierung der Konsumenten auf die Produzenten ausüben kann (Bsp.: Shell/Brent Spar). Daraus erwächst die Option und Verpflichtung, durch aufgeklärtes "lokales" Konsumentenverhalten "global" bessere Verhältnisse für Menschen und Natur nachhaltig durchzusetzen.
Mit dieser Ziel- und Durchsetzungsstrategie ist die Kampagne für "Saubere Kleidung" ein idealtypisches Agenda-Projekt .
 

Umsetzung der Kampagne in Schulen

Die Umsetzung der Kampagne in Schulen kann auch in ausgesprochen günstiger Weise bisherigen Agenda-Aktivitäten zum Produktlinienansatz, z.B. zur Produktlinie "Jeans", ergänzen.
  • Sie greift durch den "Produktlinienansatz" das Energiesparen wieder auf, denn die globalisierte Produktion verursacht einen erheblich erhöhten Energie-, Material- und Naturverbrauch ( Ernst Ulrich v. Weizsäcker: "ökologischer Fußabdruck", "ökologischer Rucksack").
  • Sie schafft für SchülerInnen und LehrerInnen ein weiteres Aktionsfeld in der Schule, das emanzipatives Lernen und Handeln im Sinne der lokalen Agenda in der Schule und im schulischen Umfeld ermöglicht, z.B. durch Verkauf von umwelt- und sozialgerechten Produkten aus der Region bzw. von TransFair-Produkten aus Entwicklungsländern in der Schule (Schüler-Kiosk)
  • Sie ergänzt die fächerübergreifende Unterrichtsreihe "Produktlinie Jeans", wo am Beispiel des alltäglichen Gegenstandes "Jeans" der Produktlinienansatz exemplarisch im Unterricht umgesetzt wird.

Vorschläge
für
Aktionen / Aktivitäten
in Schulen

  1. Information von SchülerInnen und LehrerInnen durch Verteilung/ Bereitstellen von Info-Materialien aus der Kampagne "Saubere Kleidung" bzw. von selbstentwickelten Materialien. Neben dem Fachunterricht kann das Thema auch in den Orientierungsstunden der Klassen von den KlassenlehrerInnen aufgegriffen und in Aktionen auf Klassenebene umgesetzt werden.
  2. Darstellung der "Weltreise einer Jeans" als großflächiges Plakat an der "Agenda-Wand" der Schule bzw. (bei entsprechenden räumlichen Möglichkeiten) als maßstabstreue Nachbildung (19m bzw.190 m) im Bereich der Schule.
  3. Nachforschen bei Firmen/ Kaufhäusern in der Region, die typische Kleidung wie "Jeans" oder Sportartikel vertreiben, welchen "Lebenslauf" diese Produkte haben.
  4. Evaluation der bestehenden oder noch zu entwickelnder Gütesiegel für umwelt- und sozialgerechte Produktion.
  5. Evaluation von Vertrieben / Versänden, die von ihrem Anspruch her nur Produkte vertreiben, die gewissen Labeln gerecht werden.
  6. Nachforschungen über die "Entsorgung" von Altkleidern in Altkleidersammlungen: Wohin gelangen diese Kleider schließlich und welche Folgewirkungen verursachen sie im Verlaufe ihrer "Entsorgung" (z.B. Zerstörung lokaler Märkte in den Entwicklungsländern oder Verstärkung krimineller Strukturen in östlichen Ländern)
  7. Recherchen im Internet zum Auffinden relevanter Informationen, die dann in strukturierter Form im Intranet der Schule bereitgestellt werden.
  8. Entwicklung von Aktionen auf AG-, Kurs-, Klassen-, Jahrgangs- oder Schulebene, die die bundesweite Kampagne "saubere Kleidung" bzw. die internationale Kampagne "Clean Clothes Campaign" bekannt machen bzw. unterstützen, z.B. die Aktion "Gelbe Karte für Adidas: Fair Play- Fair Pay" bei der Sportartikelherstellung"
  9. Dokumentation der schulischen Aktivitäten zur Aktion "Saubere Kleidung" z.B. durch eine Ausstellung oder eine Internet-Site.

Seitenanfang Medien für den Unterricht

noch in Arbeit:

Materialien der Kampagne für Saubere Kleidung

Die Kampagne stellt eine Reihe von Materialien auf ihrer Homepage www.saubere-kleidung.de  bereit, z.B. die 9 Rundbriefe ab 1999 direkt zum Download (pdf). Weitere Materialien können online auf der Homepage bestellt werden (Rubrik "Materialien" links in der Menüleiste")
 
aktueller Forschungsbericht

Sozialstandards
bei Mode-Multis

Frankfurter Rundschau;
3.6.00, S.9
Bettina Musiolek

Gezähmte Mode-Multis?
Sportartikler zwischen Fair und Foul Play mit Sozialstandards
Wenn Fußballfans der Europameisterschaft als einem sportlichen Höhepunkt entgegenfiebern, so sehen Markenfirmen wie Adidas, Puma, Nike, Umbro, Fila oder Reebok einem wirtschaftlich äußerst sensiblen Wettbewerb entgegen. Als zu große Rückstände giftiger Farbzusätze in Mannschaftstrikots gefunden wurden, reagierten die Firmen entsprechend schnell. So kurz vor der EM ist "Schluss mit lustig". Für zivilgesellschaftliche Initiativen ein guter Zeitpunkt, Sportartikelfirmen an ihre Verantwortung für die Arbeitsbedingungen zu erinnern?
Bettina Musiolek resümiert ihre Untersuchungen im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt an der Ruhr Universität Bochum bei Prof. Ilse Lenz zu Globalisierung, Frauenarbeit in der Bekleidungsindustrie und neuen Ansätzen sozialer Regulierung in diesem Sektor.

 
Unternehmensmoral
Wirtschafts-Ethik
Konzerne
Kinderarbeit
Umwelt
DIE ZEIT,  30.5.01
U N T E R N E H M E N S M O R A L : Strategische Nächstenliebe
Menschenrechtler oder Umweltschützer weisen auf Missstände in Unternehmen hin. Die Debatten um von Großkonzernen verantwortete Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung veranlassen die Unternehmen zum Handeln. Die Ethikbranche wächst: Konzerne kaufen sich einen guten Ruf bei Kunden und Politikern.  
 Zum Volltext im ZEIT-Archiv
   
Gesundheit
TBT in Sporttextilien

World Wide Fund For Nature (WWF) Presseerklärung
9.1.00

TBT-Konzentration in Sporttextilien ist alarmierend
TBT in geringsten Mengen hormonell wirksam
Die Belastung der kuerzlich untersuchten Sporttextilien mit TBT ist alarmierend. TBT kann bereits in geringsten Konzentrationen in das Hormonsystem eingreifen und die Ausbildung weiblicher Geschlechtshormone verhindern.
Der WWF widerspricht damit Aussagen des Berliner Bundesinstituts fuer gesundheitlichen Verbraucherschutz (BgVV), das die TBT-Konzentrationen in den untersuchten Trikots als unbedenklich bewertet hat.
zum Volltext
 

weitere Angebote im Agenda 21 Treffpunkt

Weitere Zeitungsartikel bietet unserer Pressearchiv, insbesondere zu den   Themen "Konsum und Produktion" und "Eine Welt /Globlisierung"

Mit dem Nachrichten-Archiv können aktuelle und vergangene Ergeignisse (ab 1999) recherchiert werden:
"Konsum und Produktion" und "Eine Welt / Globalisierung"


Seitenanfang Links

Kampagne für
Saubere Kleidung

www.saubere-kleidung.de

Angebot u.a: Aktuelle Infos,  Termine, Forum, Links, Materialien, Rundbrief  (ab 1999) zum Download
Aktuell: Rundbrief 2001 vom September 2001: Download unter der Rubrik "Info" (Menüleiste links auf der Homepage)

Linksammlung der Kampagne für Saubere Kleidung
www.saubere-kleidung.de

Die ergiebige gut strukturierte Sammlung  bietet u.a. Links zu aktiven Gruppen, nationalen und internationalen Organisationen, insbesondere auch Nicht-Regierungsorganisationen, zu Wirtschaftsverbänden und -unternehmen:  www.saubere-kleidung.de/links_frame.htm
(oder Menübutton links auf der Homepage: www.saubere-kleidung.de)
Ökologische
Textilien
Das "Ökologsiche Textil-Netzwerk" bietet auf seiner Website nützliche Informationen u.a. zu: Schadstoffe in Textilien, Allergiker, gesunde Kleidung. Ein Online-Lexikon rundet das Angebot ab.
www.oekologisches-textil-netzwerk.de

 
Label Datenbank
der
Verbraucher-Initiative
www.label-online.de
Die Datenbank "Label online" will Verbraucherinnen und Verbrauchern helfen, eine sachgerechte und individuelle Kaufentscheidung zu treffen. Träger dieser Datenbank, die zukünftig weiter ergänzt wird, ist die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V., (www.verbraucher-ini.de), der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher.
 
Öko-Label
www.umweltzeichen.de
Eine Führung durch den Dschungel der  Öko-Label (Umweltzeichen)
Enthalten sind auch Label für Textilien.
 

weitere Angebote im Agenda 21 Treffpunkt

Die Linksammlungen zu "Konsum und Produktion"  
"Eine Welt / Globalisierung"      "Fairer Handel"
liefern weitere Internet-Adressen.
 

  Seiten-Info: erstellt Sept. 2000 (zgh)          letzte Aktualisierung: 23.10.2001 (zgh)

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