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Global gesehen hat die Landwirtschaft - primär für Bewässerungszwecke - den höchsten Verbrauchsanteil. In der Bundesrepublik wird Wasser überwiegend als Kühlwasser für
Wärmekraftwerke eingesetzt; das entnommene Oberflächenwasser wird fast vollständig in die Gewässer zurückgeleitet. Vernachlässigt man diesen "Verbrauch", so werden global jährlich etwa 646 m³ Wasser
je Person genutzt; in der Bundesrepublik Deutschland hingegen nur 195 m³, also lediglich 30 % des globalen Durchschnitts. Beim Verbrauch der Haushalte ist zu bedenken, dass in vielen Ländern der Erde keine zentrale Wasserversorgung existiert.
Vergleicht man die entwickelten Länder, so ist der Haushaltsverbrauch in Deutschland mit etwa 130 Liter pro Tag und Person sehr niedrig, nur die Belgier verbrauchen etwas weniger.
Weltmeisterdisziplinen
Während die Deutschen im Wasserverbrauch als Spar-Weltmeister einzustufen sind, bewegen sie sich bei anderen Ressourcennutzungen im Feld der Verbrauchs-Weltmeister, sei es beim Anteil am Weltluftverkehr, an der Automobildichte oder am Energieverbrauch
je Person. Hier erreichen sie in der Regel ein Vielfaches der globalen Mittelwerte. Der Platz auf dem "Treppchen" wird durch den massiven Einsatz nicht erneuerbarer Ressourcen (Materialien, fossile Energieträger) erkauft. Die Umsetzung
einer nachhaltigen Entwicklung verlangt hier jedoch massive Verbrauchseinschränkungen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes muss in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten der Materialeinsatz um etwa 90 %, die Kohlendioxidemissionen um 70 %
und der Energieeinsatz um über 50 % reduziert werden.
Wasser - eine ungewöhnliche Ressource
Wasser ist eine konstante Ressource: Die global verfügbare Wassermenge bleibt weitgehend gleich. Wasser ist eine erneuerbare Ressource: Der Kreislauf des Wassers führt zu einer gewissen Selbstreinigung - die Verdunstung läßt gelöste
Stoffe zurück, der Boden fungiert als natürlicher Filter. Grundwasser ist Teil des Kreislaufs und fließt in der Regel nach einigen Jahren oder Jahrzehnten Untergrundpassage in Bäche und Seen - etwa 80 % des Wasseranteils der Fließgewässer
stammen aus dem Grundwasser. Ein "Ansparen" von Grundwasser für zukünftige Generationen ist deshalb nicht möglich. Im Gegenteil: Eine Verringerung der Nutzung der Grundwasserressourcen führt oft dazu, dass bestehende Wasserschutzgebiete
aufgegeben und dann unwiderruflich einer Verschmutzung preisgegeben werden. Schon heute ist die Grundwasserqualität stark beeinträchtigt.
Umfragen bestätigen immer wieder, dass "Wasser sparen" als Umweltschutzziel in keinem anderen europäischen Land einen so hohen Stellenwert einnimmt wie in Deutschland. Wie ist das zu erklären? Wasser ist auch im kulturellen
und psychischen Sinne eine besondere Ressource. Trinkwasser ist für den Menschen eine existentielle Ressource. Bilder des Mangels, wie ausgetrocknete und rissige Böden sowie verdurstenden Tiere sind in den Medien ständig präsent.
Wasser und Trinkwasser sind in einem hohen Grade emotional besetzt. Im Zusammenhang mit mangelnden hydrogeologischen Kenntnissen, mit der beständigen Wiederholung der Medien, Trinkwasser sei eine kostbare und knappe Ressource, wird der erneuerbaren
Ressource Wasser der Charakter einer endlichen, nicht erneuerbaren Ressource zugeschrieben. Exemplarisch sei hier auf eine Anzeigenserie der "Duales System Deutschland AG" mit dem Titel "Eines Tages könnten uns Rohstoffe fehlen"
hingewiesen (s. Bilder). Solche Darstellungen suggerieren, dass Wasser wie Erdöl zur Neige gehen könnte und Wasser sparen ebenso wichtig wäre wie Energie sparen.
Das komplexe System der Trinkwasserversorgung
Das Netz der öffentlichen Wasserversorgung ist in der Bundesrepublik mit großem finanziellen Aufwand in den letzten Jahrzehnten flächendeckend ausgebaut worden. Die Rohrnetzlänge hat sich vervierfacht - auf etwa 400.000 km; zugleich
wächst die Länge der Wasserinstallation in den Haushalten. Der Anschlussgrad beträgt 99 %, die Rohrnetzverluste sind so gering wie in kaum einem anderen Land.
Trinkwasser ist ein Lebensmittel und wie alle Lebensmittel mit einem Verfallsdatum versehen. Deshalb sollte es möglichst rasch und zügig vom Gewinnungsgebiet zum Verbraucher gelangen. Niedrige Strömungsgeschwindigkeiten im Rohrnetz oder
gar Stagnationsphasen sollten unter allen Umständen vermieden werden, da sie zu einem Anstieg der Korrosionsraten im Rohrnetz führen. Infolge dessen kann es zu einer Erhöhung der Konzentration unerwünschter Stoffe (Eisen, Zink, Kupfer)
im Trinkwasser kommen, zu farblichen oder geruchlichen Beeinträchtigungen sowie zur Erhöhung der Gefahr einer Verkeimung.
Um die hohe Qualität ihres Produktes auch bei einem rückläufigen Wasserverbrauch zu erhalten, sind die Wasserwerke gezwungen, die Leitungen häufiger zu spülen, d.h. an den Endsträngen Hydranten aufzudrehen, damit das Wasser
schneller durchläuft. In Kiel sind aufgrund des Rückgangs des Wasserverbrauchs um 20 % in den letzten Jahren Teile des Rohrnetzes überdimensioniert. Um dennoch die hohe Trinkwasserqualität beizubehalten und Verkeimungen zu vermeiden,
waren hier im letzten Jahr etwa 2 Mio. m³ Trinkwasser für die Spülung der Leitungen notwendig. Aktuell denkt man über einen Rückbau von Teilen des Netzes nach. Die Querschnittsverengung der weitgehend noch voll gebrauchsfähigen
Leitungen wird aber mehr als 10 Mio. Euro kosten.
Regenwassernutzung: Zentral oder dezentral?
Die Nutzung von Regenwasser im Haushalt kommt in Mode - jedes Jahr werden über 50.000 Anlagen installiert. Dabei wird eine der größten "Nachhaltigkeitssünden" begangen: Zwei erneuerbare Ressourcen werden mittels eines
enormen Aufwandes nicht erneuerbarer Ressourcen lediglich ausgetauscht.
Die öffentliche Wasserversorgung basiert auf der zentralen Nutzung von Regenwasser, welches durch den Boden gefiltert und im Grundwasserleiter gespeichert wird. Die dezentrale Regenwassernutzung im Haushalt ersetzt die natürliche Speicherung
des Regens durch künstliche Behälter - entweder Betonzisternen mit mehreren Tonnen Gewicht oder Plastikbehälter die mehrere hundert Kilogramm wiegen; Steuerungseinheit, Pumpe und ein zweites Rohrnetz im Haus kommen hinzu. Allein für
die Produktion der Materialien sind mehrere tausend Kilowattstunden Energie notwendig. Mit einem Aufwand zwischen 3.000 und 5.000 Euro je Anlage ist der Haushalt nun mit einer zweiten Wasserversorgung minderer Qualität ausgestattet und braucht
etwa 50 % weniger Wasser aus dem öffentlichen Netz zu entnehmen. Trotz der enormen Investition ist der Vorratstank selbst in der regenreichen Bundesrepublik für eine ganzjährige Versorgung unzureichend. In trockenen Zeiten muss Wasser
aus dem öffentlichen Netz in den Vorratstank nachgespeist werden. Die Verbrauchsspitzen bleiben erhalten, die Auslastungsschwankungen vergrößern sich sogar - mit den genannten Auswirkungen auf die Wasserqualität.
Die Nutzung von Regenwasser wird oft mit der Schonung der "kostbaren" Grundwasservorräte begründet. Zudem müsse das Grundwasser nicht aufwändig und teuer aufbereitet werden, um dann durch die Toilette zu fließen.
Diese Kostenargumentation verkennt jedoch, dass die Aufbereitung des hochwertigen Grundwassers weniger als 10 %, Bau und Unterhaltung des Rohrnetzes hingegen etwa zwei Drittel der finanziellen Aufwändungen der öffentlichen Wasserversorgung
erfordern. Dem Einnahmeausfall der öffentlichen Wasserversorgung steht also keine entsprechende Kostenreduzierung gegenüber; der Spülaufwand kann sogar ansteigen. Ohne diese Nebenwirkungen zu bedenken, fördern einige Bundesländer
(NRW, Schleswig-Holstein, Saarland, Bremen) sowie eine Vielzahl von Städten und Gemeinden die Regenwassernutzung mit etwa 1.500 Euro je Einfamilienhaus.
Trotz direkter und indirekter Subventionierung sind die Kosten der Regenwassernutzung sehr hoch. Finanzielle Motive allein können den hohen Stellenwert des Wassersparens und der Regenwassernutzung in Deutschland nicht plausibel begründen -
psychische Erklärungsmuster, wie die Theorie der kognitiven Dissonanz, sind einzubeziehen. Diese versucht, die Widersprüchlichkeiten zwischen Einstellungen und Verhalten zu erklären, d.h. die "Logik der Ausreden" aufzudecken,
mit denen bestimmte Verhaltensweisen entschuldigt werden. Aufgrund der großen Bandbreite umweltrelevanten Verhaltens, kann nahezu jeder einen Bereich vorweisen, in dem er sich umweltbewusst verhält und damit seine "Sünden"
in anderen Bereichen entschuldigt. Dabei wird umweltbewusstes Verhalten meist dort realisiert, wo persönlichen "Kosten", etwa in Form von Verzichtsleistungen oder gravierenden Verhaltensänderungen, möglichst gering sind. Während
das Recycling von Einwegflaschen inzwischen eine etablierte Verhaltensweise darstellt, werden andere, wie z.B. auf der Autobahn nicht schneller als "130" zu fahren, weitgehend abgelehnt. Das Einsparen bzw. die Substitution von Trinkwasser
dürfte den als allgemein anerkannten und praktizierten Verhaltensweisen zuzurechnen sein, die zur Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung wenig beitragen, jedoch für die psychische Entlastung der Individuen einen hohen Stellenwert einnehmen.
Kosten, Preise und Subventionen
Es ist eine ökonomische Selbstverständlichkeit, für Dienstleistungen, die hohe verbrauchsunabhängige Anschlusskosten aufweisen, einen Grundpreis für die Bereitstellung zu verlangen. Bei der Strom- und Gasversorgung beträgt
der Grundpreisanteil etwa 20 %. Bei der Abfallentsorgung wurde von Gerichten in Anbetracht der hohen Fixkosten einen Grundpreisanteil von über 50 % für zulässig erklärt. Obwohl Wasser eine erneuerbare Ressource ist, beträgt
der Grundpreis hier im bundesweiten Durchschnitt nur 10 %; für Abwasser wird in der Regel gar kein Grundpreis erhoben. Je geringer der Grundpreisanteil, desto höher aber die Sparanreize. Zugleich wird beim Bürger der Eindruck erweckt,
der Einsparung von Wasser und Abwasser würde eine entsprechende Kostenreduzierung gegenüberstehen. Dies ist aber ein Trugschluß: Bei Wasserver- und Abwasserentsorgung beträgt der Fixkostenanteil etwa 80 bis 90 %. Aufgrund des geringen
Grundpreisanteils und der hohen Fixkosten werden Wenignutzer (z.B. Zweitwohnungsbesitzer, Nutzer von Regenwasseranlagen, "Dauerurlauber") außerordentlich bevorzugt, während Normalnutzer deren Bereitstellungskosten - auch für
Löschwasser - mit übernehmen müssen. Darüber hinaus werden die Einnahmen der Wasserversorgung extrem verbrauchsabhängig. Aufgrund der Langlebigkeit des Rohrnetzes von über 50 Jahren kann diese aber ihre Infrastruktur den
Verbrauchsschwankungen kaum anpassen. Die Finanzierung der hochwertigen Wasserversorgung wird dadurch immer schwieriger und die Wettbewerbsfähigkeit der sehr kleinteilig strukturierten deutschen Wasserwirtschaft nochmals verringert. Die notwendige
Anhebung der Kubikmeterpreise verstärkt wiederum die Sparbemühungen.
Zur Schonung der "kostbaren" Grundwasserressourcen wird auch die Versorgung mit Brauchwasser über ein zweites Leitungsnetz empfohlen. Eine auf den ersten Blick elegante Lösung - wäre da nicht die Kostenstruktur einer leitungsgebundenen
Versorgung. Die Verlegung kleinerer Leitungsdurchmesser ist nur unwesentlich günstiger - zudem müssen nun zwei Leitungen verlegt werden. Das heißt auch: Sämtliche Pumpen, Armaturen etc. müssen doppelt installiert und unterhalten
werden; außerdem steigen die Druckverluste. In der Summe kommt es zu einem ähnlichen Effekt wie bei der Regenwassernutzung - Wasser wird nicht gespart, dafür aber der Material- und Energieverbrauch beträchtlich erhöht. Deshalb
sind die Gesamtkosten wesentlich höher als bei einer Ein-Rohr-Versorgung. In einem Neubaugebiet in Ingolstadt würde der kostendeckende Brauchwasserpreis etwa das Dreifache des Trinkwasserpreises betragen - und soll deshalb subventioniert werden.
Alternativen
Gegenüber solchen technikorientierten "End-of-pipe"-Strategien wären unter Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien bei regionalem Wassermangel eindeutig integrative Planungen zu bevorzugen, wie z.B. die Erhöhung der Grundwasserneubildung
in den Gewinnungsgebieten. Im Wassergewinnungsgebiet Fuhrberger Feld der Stadtwerke Hannover AG kostete die Umwandlung reiner Kiefernbestände in Laubmischwald etwa 2.500 Euro/ha; die Grundwasserneubildungsrate konnte um ca. 750 m³/ha je Jahr
gesteigert werden (Laubwald verdunstet im Winter kaum Wasser). Während die Regenwassernutzung einmalige Investitionskosten von über 80 Euro/m³ verursacht, verlangt die zusätzliche Produktion hochwertigen Grundwassers etwa 3,50 Euro/m³.
Da die bestehende Infrastruktur genutzt werden kann, entfallen material- und energieaufwändige Umbauten. Qualitätsprobleme infolge verringerter Fließgeschwindigkeiten in der Leitung werden vermieden, Gefährdungen durch Fehlanschlüsse
unterbunden. Alle Nutzer können gleichermaßen daran teilhaben und bekommen kostengünstig eine hohe Wasserqualität geliefert. Die Finanzierung der öffentlichen Wasserversorgung bleibt gesichert.
Widerstände und Gefahren
Die Umsetzung derart nachhaltiger Strategien dürfte allerdings schwierig sein, da die emotionale Grundstimmung und spezifische Wahrnehmung eine rationale Argumentation nur eingeschränkt erlaubt. Aktuell besteht ein großes Problem darin,
dass Verbraucher, Umweltinitiativen und Parteien eine Art konzertierte Aktion bilden, die eine Reduktion des Trinkwasserverbrauchs generell mit einem positiven Umwelteffekt verbunden sieht. Insbesondere im Zusammenhang mit der Privatisierungsdiskussion
erfolgt oft eine widersprüchliche Argumentation. Einerseits wird auf die hohe Qualität des Trinkwassers ("Trinkwasser ist kein Strom") hingewiesen, die es zu erhalten gilt; andererseits wird ein sparsamer Gebrauch des kostbaren Trinkwassers
angemahnt. Dabei lassen nicht nur Bürger, Verbände und Politiker, sondern auch Umweltwissenschaftler oft jedes Augenmaß vermissen. So schreibt E.U. v. Weizsäcker, man könne durch die Verwendung von Trockentoiletten, die aktive
Nutzung von Regenwasser und ähnlichem "... den Durchsatz von Wasser in einem bundesdeutschen Haushalt ohne jeden Wohlstandsverlust um den Faktor 10 vermindern."
Ein weiterer Rückgang des Trinkwasserverbrauchs birgt die Gefahr, dass die hygienischen und qualitativen Gütestandards der Trinkwasserversorgung beeinträchtigt werden. Infolgedessen könnten die Bedenken der Bürger gegenüber
der Qualität des gelieferten Wassers berechtigterweise zunehmen; der Trinkwasserverbrauch für reine Trinkzwecke würde weiter sinken. Eine solche Entwicklung ist anzunehmen, da der Konsum von Flaschenwasser geradezu "explodiert"
ist. Wurden 1970 lediglich 12 Liter Mineral- und Heilwasser jährlich vom Bundesbürger konsumiert, so waren es 2001 schon über 100 Liter. Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein, die nur von Italien und
Belgien übertroffen wird. Der globale Durchschnitt liegt bei etwa 10 l pro Einwohner.
Diese Art der Substitution von Trinkwasser ist jedoch ebenfalls mit einem hohen Material- und Energieverbrauch verbunden sowie mit Preisen, die 20.000 % bis 200.000 % über dem von Trinkwasser liegen. Dies gilt insbesondere für importierte
Flaschenwässer, die derzeit jährlich zweistellige prozentuale Zuwachsraten aufweisen. Eine aktuelle Bilanzierung für Hannover ergab, dass für die jährliche Versorgung eines Einwohners mit etwas mehr als 100 Litern Flaschenwasser
inzwischen mehr Energie benötigt wird als für die Versorgung mit etwa 45 m³ Trinkwasser.
Was tun?
Die Bewertung von Trinkwasser wird immer zwiespältiger: Für die Nutzung in Toilette und Waschmaschine ist es zu "kostbar", zum Trinken ist es zu "billig". Trotz rück-läufigen Wasserverbrauchs wird das Versorgungssystem
immer aufwändiger, die Nachhaltigkeit des Systems nimmt in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht ab.
Eigentümlicherweise zielen die aktuell diskutierten Maßnahmen fast ausschließlich auf die Reduktion des Wasserverbrauchs in der wasserreichen Bundesrepublik ab. Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in wasserarmen Ländern
werden kaum thematisiert. Dabei führt gerade der hohe Energieverbrauch bei uns zu einer negativen Beeinflussung der Wassersituation in diesen Ländern. Nach Angaben des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
(WBGU) werden durch die globale Erwärmung die Niederschläge in regenreichen Gebieten zunehmen, während sie in Trockengebieten abnehmen werden.
Will man diesen Ländern helfen, so ist die Komplexität des Systems zu berücksichtigen - zum Beispiel nach dem Motto "Fleisch sparen statt Wasser sparen": Der sehr hohe Fleischverbrauch in Deutschland basiert auch auf der Einfuhr
großer Mengen Futtermittel aus teilweise wasserarmen Regionen. D.h. die für den Anbau erforderlichen großen Wassermengen ("virtuelles Wasser") werden mit importiert. Die "Fleischproduktion" setzt dann große
Mengen klimaaktiver Gase frei, die in den Futtermitteln gebundenen Nährstoffe gelangen als Gülle auf die Felder und beeinträchtigen die Gewässer- und Grundwasserqualität. Eine kleine Verhaltensänderung hätte hier positive
Umweltauswirkungen, insbesondere auf den Schutz der Ressource Wasser.
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