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Film: "Das schmutzige Geschäft mit dem weißen Papier".
   Autoren:    Inge Altemeier und  Reinhard
Hornung.
   Ausleihe:   Ministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit, Referat 114 
                   53113
Bonn Friedrich-Ebert-Allee 40,  Tel.: 0228 / 535-3776, Fax: -3985. 
   
Einleitung  | 
    Die Preise für weißes
      Frischfaserpapier waren nie so niedrig wie heute: Selbst Kleinverbraucher
      erhalten die 500-Blatt-Packen für Kopierer und Drucker mitunter ab 5.-
      sFr./DM. Es handelt sich um holzfreies, weißes Frischfaserpapier, das
      bestenfalls chlorarm, aber nie chlorfrei gebleicht ist. Besonders Indonesien
      hat sich als Exportland für solche billigen Papiere und Zellstoff in
      die vorderste Reihe geschoben. Von 1985 bis heute wurde die Produktion
      verzehnfacht und der Ausbau geht weiter. Indonesien ruiniert und exportiert
      seine Natur (=Zwischenüberschrift) Das Land verfügt über 100
      Mio. ha Wald in einem für Baumwuchs idealen Klima. Wo einmal Regenwald
      stand, wachsen heute vielfach Eukalyptus oder Akazie in Monokulturen. Diese
      Plantagen erbringen einen jährlichen Holzzuwachs je ha von 15 - 25
      m3, während in unseren Breiten der Wald nur 6 m3
       an Holzmasse zunimmt. Kein Wunder also, daß die Holzkosten
      in Indonesien die niedrigsten der Welt sind. Daneben wirken sich die geringen
      Lohnkosten sowie kaum anfallende weitere Kosten aus. In indonesischen Fabriken
      wird Zellstoff zu einem Preis hergestellt, der weit unter der Hälfte
      des Weltmarkpreises liegt. Europäische und amerikanische Firmen wissen
      seit Jahren, daß in Südostasien der Wachstumsmarkt für Papier
      liegt und haben sich in die vorhandenen Konzerne eingekauft. So lassen sich
      übrigens auch ausgemusterte Maschinen aus Europa wiederverwenden .  | 
  
Einstieg  | 
    Verlierer der Entwicklung
       
      Bei so vielen Gewinnern geraten die Verlierer dieser Entwicklung leicht aus
      den Augen. Genau dies ist der Einstieg für den Film. Ort der Aufnahmen
      ist der Süden bzw. Südosten von Sumatra / Indonesien (u. a. Provinz
      Riau), wo der weltweit kostengünstigste Zellstoff erzeugt wird. Der
      Urwald ist umzingelt von Zellstoffwerken. Gezeigt wird ein idyllisches Dorf
      an einem Fluß in Süd-Sumatra. Aber das Wasser ist mit Chlorchemikalien
      vergiftet. Viele Kinder sind mit Hautausschlägen übersät.
      Eine alte Frau zeigt ein Geschwulst im Gesicht und erzählt, daß
      der Tumor erst gewachsen sei, nachdem das Zellstoffwerk seine Abwässer
      in den Fluß geleitet habe. Im Fluß treiben tote Fische. Der mit
      Hautausschlag gezeichnet Fischer berichtet, daß er kaum noch Fische
      fängt. Der Mediziner Professor Dr. Trabanni Raab behandelt hunderte
      von Patienten, die durch die giftigen Abwässer und Chlorgaswolken schwer
      krank geworden sind. Er beklagt, daß es ihm nur möglich sei die
      Symptome zu lindern, an der Ursache aber nichts ändern zu können,
      da die Menschen gezwungen seien, Wasser aus dem Fluß zu benutzen. Er
      fordert die Schließung der Zellstoffwerke.   | 
  
1. Zwischentitel  | 
    Zellstoffwerke fressen Menschen
      und Wälder 
       
      Das R.A.P.P.-Zellstoffwerk von APRIL (Singapur) und UPM-Kymenné (Finnland)
      ist der Verursacher. Als Produkt verlassen Zellstoffballen mit dem Aufdruck
      "RIAU PULP ECF" das Werk, das gerade auf 950.000 t Kapazität erweitert
      wird. Diese Menge entspricht dem doppelten Jahresverbrauch der schweizer
      Papierindustrie. 17.000 ha Land wurden für das Fabrikgelände geraubt,
      das angeblich vorher unbesiedelt war. Die Fabrik ist auf dem Stand der 80er
      Jahre, gebleicht wird mit Chlordioxid, die Abwasserreinigung geschieht nur
      oberflächlich. Zitat eines technischen Leiters: "In Finnland ist das
      Wasser noch schwärzer als hier." Siemens-Technik bestimmt den Leitstand.
      Die technischen Arbeitskräfte kommen aus Kanada, Deutschland und Australien,
      die anderen Arbeitskräfte aus ganz Indonesien - außer aus der
      näheren Umgebung: Der Widerstand ist zu groß. Im Umfeld von drei
      weiteren großen internationalen Zellstoffabriken klagen die Menschen
      über regierungsunterstützten Landraub. Wer sein Land nicht hergeben
      wollte, wurde vom Militär bedroht. Die kleinen Kautschuk-, Durian- und
      Bambusplantagen wurden über Nacht abgeholzt oder angezündet. Dr.
      Daniel Murdiyarso Leiter des Biotrop Instituts in Bogor bestätigt: Der
      Einsatz von Feuer als Waffe gegen die einfache Bevölkerung ist eine
      entscheidende Ursache für die großen Brände. El Nino wurde
      lediglich als Sündenbock benutzt. Denn die Waldbrände sind
      hauptsächlich dort entstanden, wo große Fabriken Plantagenland
      benötigen. Davon profitiert das nächste gezeigteZellstoffwerk mit
      der Bezeichnung "LP". Es produziert Büropapiere auch für den deutschen
      Markt aus Holz von Akazienplantagen und konnte nur von außen gefilmt
      werden. Auch das Indi Kiat-Zellstoff- und Papierwerk erteilte dem Filmteam
      Besichtigungsverbot. Das Werk ist mit
      BRD-Wirtschaftsministeriums-Unterstützung von 100 Mio. DM im Aufbau
      und wird über eine Kapazität von 1 Mio. t Zellstoff verfügen.
      Auf mehr als einer Millionen Hektar ehemaligem Regenwald in Indonesien wachsen
      inzwischen Plantagenbäume für die Papierproduktion mit eklatanten
      Folgen für das Klima: Akazien und Eukalyptusplantagen werden normalerweise
      zur Trockenlegung von Sümpfen genutzt. Das schnellwachsende Holz dörrt
      die Böden aus. Bereits jetzt sind die umliegenden Dörfer von
      permanenten Staubwolken umhüllt.   | 
  
2. Zwischentitel  | 
    Deutsche Steuergelder für
      das neueste Projekt
       
      Neuestes Projekt ist eine der weltweit größten Zellstoffabriken
      PT. TEL im Süden Sumatras, in der Nähe der Millionenstadt Palembang.
      Gebaut wird die Fabrik von den deutschen Klöcknerwerken, verbürgt
      mit 455 Millionen DM der Bundesregierung sowie und einem günstigen Kredit
      der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Der indonesische Partner PT. TEL
      bringt keinerlei Kapital in den Bau ein, die Kredite sollen durch Produkte
      zurückgezahlt werden. Suhartos Tochter Tutut ist zu 20 % beteiligt.
      Bei der Planung der Fabrik wurde die lokale Bevölkerung nicht miteinbezogen.
      Die eklatanten ökologischen Folgen werden bis heute totgeschwiegen.
      Wiederholt kommt es zu Protesten der betroffenen Bevölkerung gegen die
      Fabrik, und es laufen Gerichtsverfahren von 195 Familien gegen die Enteignung
      und die Umwandlung ihres Ackerlandes in Holzplantagen. Tag und Nacht wird
      die Baustelle von indonesischem Militär bewacht. Auch hier wurde nur
      der geringste Teil des Landes legal erworben. Der Fluß, in den PT.
      TEL in Zukunft ihre Abwässer entsorgt fließt in den Musi River.
      Mehr als 750 000 Menschen in Palembang versorgen sich aus diesem Fluß.
      Es gibt für sie nicht einmal eine einfache Wasseraufbereitungsanlage.
      Nach Inbetriebnahme des Zellstoffwerkes werden sie kein sauberes Wasser mehr
      haben. Der Bau von Zellstoffwerken bedroht die Menschen. Sie werden ihrer
      Lebensgrundlagen beraubt für spottbilliges Papier und den Profit weltweit
      agierender Konzerne.   | 
  
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Bemerkung1:  | 
    Selten wurden in einem Film die
      Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsinteressen, billigem Papier und
      Vernichtung von Mensch und Natur so deutlich auf den Punkt gebracht.  | 
  
Bemerkung 2:  | 
    Die Papier- und Zellstoffindustrie
      rühmt sich, an der Abholzung des Tropenwaldes nicht beteiligt zu sein,
      weil Tropenholz für die Zellstoffgewinnung schlecht geeignet sei (geringer
      Anteil an langen Fasern und zu unterschiedliche Holzarten). Das stimmt, ist
      aber nur die halbe Wahrheit: Die Zellstoffindustrie ist Nutznießer
      und selten Gegner der Urwaldrodung, weil sie dort Schnellwuchsplantagen anlegt.
      So kommt es zu der Verbraucher verwirrenden Lage, daß es zwar kein
      Papier aus Tropenholz gibt (und es daher unlauter ist, mit dem Begriff
      "tropenwaldfreies Papier" zu werben), sehr wohl aber solches aus
      Tropenwaldregionen. | 
  
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Ausleihe  | 
    Der Film kann ausgeliehen werden
      beim : Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit Referat 114 53113 Bonn Friedrich-Ebert-Allee 40 0228/ 535 - 37774 (Frau Manzato) Fax: 0228 - 5353985. 
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Neu Broschüre  | 
    Voraussichtlich noch in diesem
      Jahr erscheint eine 120-seitige Broschüre als Arbeitshilfe für
      Unterricht und Weiterbildung zu diesem Film. Sie kann ebenfalls beim
      BMZ bezogen werden. | 
  
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